Marktplatz in Langenfeld: Jetzt wird gebaggert

Laut Bürgermeister Magnus Staehler liegen die Kosten für die Umgestaltung weit unter den kalkulierten 2,1 Millionen Euro.

Langenfeld. Es ist so weit, der Markplatz wird neu gestaltet. Heute wird in der Platzmitte der erste Baustellenabschnitt eingerichtet. Bei der Einweihung des neuen "Freiluftwohnzimmers" sollen dort am 26. September auf Knopfdruck bis zu acht Meter hohe Fontänen des Wasserspiels in die Höhe schnellen.

Ein Bagger war bereits am Samstag auf dem Markplatz in Aktion. Vor rund 250 Schaulustigen führte dieser symbolisch den ersten Spatenstich aus. Damit wurde gleichzeitig der Startschuss für eine Reihe von Aktionen gegeben, die die Kundschaft der umliegenden Geschäfte während der 24-wöchigen Umbauphase bei der Stange halten soll.

Bei schönstem Frühlingswetter hatte die Peter Weisheit Band mit Jazz unterm Bauschild die Menschen angelockt. Ihnen versicherte Bürgermeister Magnus Staehler (CDU), dass für ihn noch vor dem freiwilligen Abschied aus dem Amt im Oktober mit dem Umbau ein Herzenswunsch in Erfüllung geht.

"Wie lange reden wir schon über den autofreien Markplatz? Das sind alleine 15Jahre, an die ich mich erinnern kann", sagte er. Vergessen die Zeit, da die Händler am Markt tausende von Unterschriften für den Erhalt der Fläche als Kundenparkplatz gesammelt hatten.

Staehler lud die Bürger dazu ein, den neuen Marktplatz zum lebendigen Treffpunkt zu machen. Schließlich seien in den Entwurf des Düsseldorfers Siegfried Czock auch Bürger-Ideen eingeflossen. Die ab Herbst zur Verfügung stehende Bühne in Form der großen Terrasse warte nur darauf, bespielt zu werden.

"Und Sie sind die Schauspieler beim Sehen-und-gesehen-werden", sagte der Bürgermeister. Mit der attraktiven Auftrittsfläche auch für den Handel würde der vorläufige Schlusspunkt unter eine Entwicklung gesetzt, die Langenfeld in zehn Jahren zu einer Stadt gemacht habe, in der sich auch Auswärtige gerne aufhalten.

Dass nach sechsmonatiger Bauzeit der neue Platz fertig sei, darauf hätten die Stadtplaner der Verwaltung und die Kölner Baufirma Trapp einen Eid geschworen. Und noch eine positive Nachricht legte der Verwaltungschef den Langenfeldern ins Osternest: "Nach der Ausschreibung bleiben wir weit unter den kalkulierten Kosten von 2,1 Millionen Euro." Das Angebot von Trapp sei deutlich im sechsstelligen Bereich günstiger, sagte Magnus Staehler.

Mit dem Beginn der Bauarbeiten wird das erste Blatt des Baustellenkalenders aufgeschlagen. Dieser wird in einer Auflage von 1500 Stück seit gut zwei Wochen in den Geschäften für fünf Euro das Stück angeboten. Enthalten sind 48 Waren-, Service- und Rabattgutscheine, die in 16 Läden am Markt eingelöst werden können.

"Der Kalender wird ganz ordentlich nachgefragt", meint Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Das Gutscheinheft sei inzwischen nicht nur in den teilnehmenden Läden der IG Marktplatz zu kaufen, fügte er hinzu. Nüchterner sieht Nermina Mujanovic an der Kasse von "Franky’s Galerie" die Aktion. "Ich verkaufe nur ein bis zwei Kalender pro Tag. Wenn ich Kunden darauf anspreche, sagen mir viele, dass sie noch nie etwas von der Aktion gehört haben", sagt sie.

Enger zusammenrücken müssen jetzt die Händler des Wochenmarktes. 16 Beschicker müssen ihre Stände vorübergehend vom Marktplatz in die Solinger Straße, die Schoppengasse und vor die Stadthallen verlegen.

Weil das für die Händler das Risiko birgt, dass sie Stammkunden verlieren, gibt es jetzt eine aufwändig gestaltete Broschüre, die das Wiederfinden erleichtern soll. Darin sind alle Händler mit ihrem Angebot gelistet. Auf einem Luftbild sind die neuen Standorte mit einem Foto des Händlers markiert.

Die Broschüre wurde bereits zum Teil verteilt, ab heute ist diese zudem über die Internet-Seite der Stadt herunter zu laden. An den ersten vier Erprobungstagen werden "Marktmeister" in gelben Westen helfen, den gesuchten Stand zu finden.

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