Marke Eigenbau: Eine Tribüne für das Rheinstadion

Helmut Rakow initiierte den Tribünenbau. Bestückt ist sie mit ausrangierten Sitzen aus der Leverkusener Bay-Arena.

Monheim. Die Fans des 1.FC Monheim, die am vergangenen Sonntag zum Meisterschaftsspiel gegen den Rather SV trotz windigen Wetters mit gelegentlichen Schauern gekommen waren, trauten ihren Augen nicht: An der einen Längsseite des Rheinstadions war eine Tribüne errichtet worden, von der sie - angesichts des Wetters - freudig Besitz ergriffen.

Zwei Tage zuvor, als der Verein sein Oktoberfest gefeiert hatte, war sie feierlich eröffnet worden und hatte den Namen "Helmut-Rakow-Tribüne erhalten. Dieser Mann ist den Monheimer Karnevalisten als Prinz Helmut II. an der Seite seiner Frau, Prinzessin Annegret, bekannt und beliebt geworden.

Der 66-jährige Rentner, der bis vor gut einem Jahr bei der Stadt Düsseldorf gearbeitet hat und handwerklich begabt ist, ist seit 25 Jahren Mitglied des FC Monheim und zeichnet sich durch seine ehrenamtliche Mitarbeit für den Verein in ganz besonderer Weise aus.

"Da steht uns ein guter Freund zur Seite, der gar nicht mehr wegzudenken ist", lobt Fußballobmann Klaus-Peter ("Bubi") Ruess. "Wir sind vor ein paar Monaten auf die Idee gekommen, unseren Zuschauern ein Dach über dem Kopf zu bieten. Und Helmut Rakow hat diese Aufgabe übernommen."

Rakow hatte bereits zuvor für feste Trainerbänke auf der Gegenseite gesorgt und bei der Sanierung des Klubhauses tatkräftig mitgeholfen. Der Vorstand des FCM mit Werner Geser an der Spitze, Förderer und zahlreiche Helfer setzten sich dafür ein, dass der Plan einer überdachten Tribüne in die Tat umgesetzt werden konnte.

In der dritten FC-Mannschaft ist ein Spieler aktiv, der Architektur studiert hat. Er entwarf die Tribüne und zeichnete auch für die Statik verantwortlich. "Die Stadt haben wir gar nicht lange gefragt, sondern einfach losgebaut", sagt Ruess lächelnd. 1,20 Meter tiefe Betonfundamente wurden gegossen, um sich vor dem nur wenige Meter entfernten Rhein zu schützen.

Die Monheimer Schreinerei Durst und der Hildener Stahlbau Wagner lieferten die Materialien zum Aufbau der Tribüne. "Sie waren äußerst kulant, wir sind ihnen zu Dank verpflichtet", sagt der Obmann.

So entstand in kurzer Zeit eine kleine Tribüne, die 50 Zuschauern Sitzplätze bietet und unter der noch einmal so viele einen überdachten Stehplatz vorfinden. Was die Sitze betrifft, hatte Rakow eine besonders gute Idee.

"Ich habe bei Bayer Leverkusen nachgefragt, ob wir nicht einige der alten Sitzgelegenheiten erhalten könnten, die nach dem Umbau der Bay-Arena nicht mehr gebraucht wurden. Sie haben sie uns geschenkt, wir haben sie neu lackiert", erzählt der "Vater" der Tribüne und ist dabei sichtlich stolz auf sein Werk.

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