Marienkapelle ist der Renner

Nicht weniger als 10 000 Besucher zählte der Förderverein in 2012. Im nächsten Jahr wird der 500. Geburtstag gefeiert. Kardinal Meisner wird kommen. Ein Buch ist geplant.

Monheim. Das hätte Hans Schnitzler, Vorsitzender des Fördervereins der Marienkapelle, bei dessen Gründung in 2007 in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet: Nur fünf Jahre später hat er 170 Mitglieder. Doch noch faszinierender ist die Zahl der Besucher, die das kleine Gotteshaus allein im vergangenen Jahr anlockte, denn es waren nicht weniger als 10 000. „Ich habe drei mal nachgerechnet. Denn anfangs konnte ich es nicht glauben. Doch es stimmt. Damit sind es noch einmal 1000 mehr als im Jahr zuvor“, sagt Schnitzler.

Stets ein volles Gotteshaus bei den monatlichen Konzerten im Rahmen der „Klangwellen 714“, freitags die gute besuchte Messe ab 8.30 Uhr, Marienandachten — die Reihe der erfolgreichen Aktionen ist lang. Auch Wallfahrten zählen dazu. „Und bei schönem Wetter ist es sonntags, wenn wir von 15 bis 19 Uhr geöffnet haben, keine Seltenheit, dass bis zu 200 Besucher mal reinschauen“, so Schnitzler. Längst habe sich die schmucke Kapelle in der ganzen Region herumgesprochen.

Auch in diesem Jahr werden die Aktionen fortgeführt. Doch Schnitzler schaut bereits gebannt auf 2014. Denn dann wird die Kapelle 500 Jahre alt. Einen Vorgänger aus Holz gab es bereits seit 1418. Dann kam der Steinbau. „Es ist bis heute ein Rätsel, wer die Kapelle bauen ließ. Es war wohl ein Adliger. Denn er muss viel Geld gehabt haben“, mutmaßt Schnitzler.

„Vielen Menschen ist heute gar nicht mehr bewusst, welchen Stellenwert die Marienkapelle als Wallfahrtsort einst hatte. Der Ruf der Wundertätigkeit war bereits im 14. Jahrhundert bekannt“, erläutert Schnitzler. Die heilige Mutter Gottes sollte beispielsweise vor der Pest schützen.

Schnitzler plant, zum 500. ein Buch über die Marienkapelle herauszubringen. Damit soll deren Geschichte wieder lebendiger werden. Demnächst will er auch Kontakt zu Stadtarchivar Michael Hohmeier aufnehmen. Dann dürften die beiden sich auch rege über ein Postkartenmotiv mit einem Dampfschiff unterhalten (siehe oben).

Das Motiv hat Schnitzler beim Heimatbund entdeckt. Doch Hohmeier hält es für eine Fotomontage. „Das war zu der Zeit üblich. Es gab in Monheim keinen Anleger für ein solches Schiff“, sagt er. Schnitzler verweist auf Zeitzeugen und betont: „Umso spannender wird das Buch.“

Übrigens hat sich zum Runden der Kapelle bereits hoher Besuch angekündigt: Kein geringerer als Kardinal Joachim Meisner wird nach Monheim kommen.

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