Letzte Arbeiten in der Markthalle

Die Markthalle ist derzeit im Umbruch. Doch schon in wenigen Wochen soll der Handel an dem Ort wieder florieren.

Letzte Arbeiten in der Markthalle
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Verhangene Fenster und Handwerker im Einsatz. Was passiert denn hier? Mag so mancher denken, der in diesen Tagen durch die Markthalle schlendert, auf der Suche nach einem Mittagessen, einem Kaffee oder nach frischem Obst und Gemüse. Denn da tut sich gerade einiges — und es wird sich auch in den nächsten Monaten etwas ändern. Ein Überblick.

Da ist zum Beispiel die Eisdiele Aurora. Die Fenster blickdicht verhangen. Mit rotem Tortenpapier. Da hinter? Man sieht es nicht. Aber da hängt auch ein Zettel. „Wir renovieren unser Eiscafé“. Neueröffnung soll am 21. Februar sein. Bis dahin wird drinnen gebohrt, gehämmert, geschraubt, gestrichen. Mitten im leeren Raum (150 Quadratmeter) steht Inhaber Bedri Limani und freut sich. Alles ist raus, auch die schwere Theke. Aus den Wänden gucken Kabel. Limani guckt sich um. „Wir machen hier alles schön“, sagt er. Zu viel mag er nicht verraten. Es soll eine Überraschung werden. Rundungen unter der Decke soll es geben, sagt er. Und LED-Lichter, die man dämmen kann. Dann wischt Limani auf seinem Telefon und zeigt eins von den unzähligen Fotos, die Architekten ihm geschickt haben. „Solche Stühle“, sagt er. Es sind Stühle mit dicker, gemütlicher Lehne in den Farben Schoko und Vanille, die er und seine Frau ausgesucht haben.

Während Eiscafé-Inhaber Limani noch schwärmt, plant ein paar Meter weiter Reza Khameneh an seinem Schreibtisch die Speisekarte. Auch er sitzt hinter noch verklebten Scheiben. Wenn es gut läuft, will er in zwei Wochen eröffnen. Er warte noch auf eine neue Gasleitung, sagt er. Der Koch, der in seinem ehemaligen Restaurant Peperoni in der Markthalle 2013 drei Sterne verliehen bekommen hatte, übernimmt die ehemalige Metzger-Theke. Er hatte das Peperoni damals geschlossen, sagt er, weil er mit den Bedingungen im Mietvertrag nicht einverstanden gewesen sei. Er habe auch damals gerne Getränke verkaufen wollen.

Bernd Wallburger, Inhaber Früchte Wallburger

Erlaubt gewesen sei aber nur Dosen-Cola. Da habe er gekündigt und dann die letzten beiden Jahre als Küchenchef gearbeitet. Dann habe sich Markthallen-Vermieter Joel Eliab van der Reijd bei ihm gemeldet und ihm ein Angebot gemacht, das ihm gefiel. Künftig darf er in der Markthalle auch Weine und Liköre verkaufen. Außerdem gibt es bei ihm und seiner Frau bald: selbst gemachte Brotaufstriche, Eingelegtes, Oliven, Käse und Wurstspezialitäten, alles deutsch- mediterran.

Es ging das Gerücht rum, dass der Obst- und Gemüsehändler weggehen will. „Das stimmt nicht“, sagt Inhaber Bernd Wallburger. Richtig sei, dass er sich verändern möchte. Er will alles draußen verkaufen und seinen Verkaufshänger vor die Tür stellen. Das Sortiment, das jetzt drinnen ist, soll es dann draußen kompakt geben. „Im Moment müssen Kunden immer rein und raus laufen.“ Das sei ungünstig.“ Und drinnen? Da, wo jetzt die Saftbar ist, soll jemand Neues hin. Und da, wo jetzt noch das Obst ist, will Wallburger regionale Produkte anbieten — frische Eier aus dem Bergischen (Much), Apfelsaft, aus dem Erftkreis, Kartoffeln von einem Bauer aus Frechen, selbstgemachte Marmelade, Honig vom Imker bei Siegburg. Eine Sache allerdings wünsche er sich noch: „Ich suche einen Landwirt, der Milchkühe hat und gratis einen Milchautomaten aufstellen möchte.“

Für den Bereich, den Früchte Wallburger abgibt, sucht Markthallen-Vermieter van der Reijd einen Mieter. Was würde gut passen? „Gute Schokolade von einem Schokolateur wäre toll — oder Bonbons“, sagt van der Reijd.

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