Langenfelds Protestanten stellen alles auf den Prüfstand

Die evangelische Gemeinde muss sparen. Das Szenario reicht von Kirchenschließungen bis zum Verkauf von Gemeindezentren.

Langenfelds Protestanten stellen alles auf den Prüfstand
Foto: Anna Schwartz

Langenfeld. Es nennt sich Kellercafé und hat sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem Szenetreff entwickelt. Gemeint sind die Räume für Jugendliche auf dem Gelände des evangelischen Gemeindezentrums der Erlöserkirche an der Hardt. Nun sehen die ehrenamtlichen Organisatoren das Ganze in Gefahr. Hintergrund sind geplante Einsparungen der Gemeinde. Die könnten allerdings noch viel tiefgreifender sein als befürchtet.

„Entschieden ist noch gar nichts. Am Sonntag wird es eine Gemeindeversammlung geben. Dort werden verschiedene Modelle vorgestellt“, sagt Annegret Duffe. Die Pfarrerin ist Vorsitzende des Presbyteriums.

Tatsächlich könnte es ein Szenario sein, dass das Gemeindezentrum der Erlöserkirche einem Investor angeboten wird. Der reißt ab und vermarktet. Für die Gemeinde selbst soll ein kleiner Ersatz her. Die Kirche ist nicht betroffen.

Kleiner — und damit wirtschaftlicher — das ist die grundsätzliche Ausrichtung der evangelischen Kirche mit ihren etwa 5500 Gemeindegliedern in Langenfeld. „Es muss gespart werden. Daran kommen wir nicht vorbei“, sagt Pfarrerin Duffe. Man habe einen Architekten mit Gebäudeanalysen beauftragt. Verschiedene Vorschläge wurden im Presbyterium ausführlich diskutiert.

Ein Szenario schlägt auch die Schließung von Gotteshäusern vor. Das würde dann vor allem die Lukas- oder Johanneskirche betreffen. Sie sind nämlich relativ jung. Martin-Luther- und Erlöserkirche hingegen haben den „altehrwürdigen Bonus.“

„Alles steht zur Diskussion“, sagt Pfarrerin Duffe. Sie hofft auf wichtige Impulse bei der Gemeindeversammlung, die am Sonntag um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Johanneskirche beginnt. Die endgültige Entscheidung trifft das Presbyterium dann am 8. April.

Währenddessen schalten sich auch Langenfelder Bands in die Diskussion ein. Sie wollen am Samstag auf den Wochenmarkt Unterschriften für den Erhalt des Kellercafés als echten Szenetreff sammeln.

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