Langenfelds Italiener wollen den Erdbeben-Opfern helfen

Gut 500 Gäste feiern italienisches Osterfest im Freizeitpark. Kaum drei Stunden nach Festbeginn waren schon einige der kulinarischen Spezialitäten ausverkauft.

Langenfeld. "Die Stimmung ist sehr gut, von Trauer oder Betroffenheit über das Erdbeben in den Abruzzen kaum etwas zu spüren", stellte Bruno Pascali schon kurz nach der Eröffnung der Pasquetta fest. Zum 21.Mal hatten Langenfelds Italiener am Montag zur Feier des Osterfestes in den Freizeitpark Langfort eingeladen.

Der Vorsitzende des Kulturvereins "Acil" und ein Dutzend Mitglieder hatten alle Hände voll zu tun, um den schon vor der Mittagszeit einsetzenden Besucherstrom bedienen zu können.

"Mit einem solchen Andrang hatten wir nicht gerechnet. Da sind bestimmt 500 Leute gekommen, die eine Hälfte Italiener, die andere unsere deutschen Freunde", freute sich Pascali. Entscheidend hatte dazu das wieder freundlicher werdende Wetter beigetragen.

Kaum drei Stunden nach Festbeginn waren schon einige der kulinarischen Spezialitäten ausverkauft, war sogar der Vino Rosso ausgegangen. Auch bekannte Langenfelder wie Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Stuckmann oder Marlies Lüth, Vorsitzende des Fördervereins Stadtmuseum, zählten wieder zu den Gästen.

Bernd Muddemann, ein Ur-Langenfelder, ist seit Jahren mit Italienern befreundet. "Wir kommen jedes Jahr zur Pasquetta, weil wir hier stets nette Leute wiedersehen."

Diesmal gebe es aber noch einen besonderen Grund zum Feiern. Muddemann: "Wir haben seit langer Zeit Kontakt zu einer Italienerin, die aus den Abruzzen stammt. Ihre beiden Töchter sind wieder dorthin zurückgekehrt. Sie hat nach dem Erdbeben angerufen und die freudige Nachricht bekommen, dass ihre Familien, die am Rande der betroffenen Region leben, wohlauf sind."

Carmelo Bucca (71), der seit 47 Jahren in Langenfeld lebt und früher bei Mannesmann gearbeitet hat, war als Ehrenmitglied von "Acil" wieder voll im Einsatz. Er ist Sizilianer aus Messina und meint zum Erdbeben: "Das ist eine Katastrophe. Wir Sizilianer können das gut nachempfinden, weil wir ja selbst schon häufig davon heimgesucht worden sind."

Langenfelds Italiener wollen helfen, ihre Solidarität bekunden. Pascali: "Wir warten auf eine Mitteilung der Wohlfahrtsverbände, was dringend benötigt wird. Wir wollen nicht extra sammeln. Wenn wir Geld spenden, kommt es aus der Vereinskasse."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort