Langenfelder putzen in extremer Höhe
Eine Reinigungsfirma arbeitet da, wo sonst keiner hinkommt — mit Hubsteiger und Sicherung.
Langenfeld. Einer steht am Boden, einer sichert, einer reinigt. Alle sind über Funk vernetzt. Wer auf dem Dach steht, ist mit Geschirr und gespannter Laufleine gesichert. Die zu reinigende Fläche: 3400 Quadratmeter, teils in luftiger Höhe. Wenn ein Gebäude wie der Rialto-Boulevard in Leverkusen, eine überdachte Einkaufspassage in der Innenstadt, gereinigt werden muss, ist das nicht mal eben getan, und das kann auch längst nicht jeder. Auf der geneigten Fassade zu arbeiten, ist schwierig. Auf eine erste Ausschreibung, bei der die Eigentümergesellschaft WGL acht Firmen aufforderte, ein Angebot abzugeben, „gab es null Reaktionen“, sagte WGL-Chef Wolfgang Mues. Dann kam das Langenfelder Gebäudereinigung Ruthemeyer und sagte: Kein Problem, machen wir.
Das Langenfelder Familienunternehmen ist auf außergewöhnliche Einsätze spezialisiert, die Firma ständig NRW weit im Einsatz, teilweise auch über die Landesgrenze hinaus. Im Frühjahr zum Beispiel, da gab es einen Brand bei Neuwied auf der A3 in Rheinland-Pfalz, erzählt Björn Ruthemeyer. Er ist einer der beiden Geschäftsführer. An einer Autobahnbrücke war ein Lkw ausgebrannt und hatte die Unterseite der Brücke stark verrußt. Der Ruß musste weg. „Ruß kann die Bausubstanz durch eine chemische Reaktion verändern“, sagt Ruthemeyer.
Für den Einsatz der Langenfelder dann wurden Spuren der Autobahn gesperrt. Das Reinigungs-Team reiste mit Heißwasserstrahlgerät, Wassertank, Gerätewagen und Steiger an. Besondere Herausforderungen: vorbeifahrende Autos durften nicht nass gespritzt werden und das Wasser nicht in die Kanalisation laufen. Deshalb musste das Team Schmutzwasser abpumpen.