Mit einem furiosen Konzert begeistern die Musiker das Publikum Musikschule feiert ihren 50. Geburtstag

Langenfeld · Mit einem bunten Programm begeistern alle Musiker das Publikum während der Feiern am Wochenende und zeigen die große Vielfalt der Langenfelder Musikschule.  Höhepunkt ist das zweistündige Jubiläumskonzert.

 Die Langenfelder Musikschule feierte ihren 50. Geburtstag. Höhepunkt war das Jubiläumskonzert am Sonntag.

Die Langenfelder Musikschule feierte ihren 50. Geburtstag. Höhepunkt war das Jubiläumskonzert am Sonntag.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Jubiläumskonzert zum 50. Geburtstag der Langenfelder Musikschule startete mit einer kleinen Verzögerung, doch dafür wurden die Wartenden für ihre Geduld belohnt. Das Publikum erlebte mit dem Jubiläumskonzert, aber auch mit den Ereignissen vor und nach dem Konzert an diesem Wochenende, eine große Schatztruhe voller musikalischer Edelsteinmomente, die endlich wieder glänzen konnten. „Ich bin froh, dass wir nach der Pandemie jetzt wieder bunt, laut und ohne Einschränkung unsere ganze Vielfalt zeigen können“, sagte Musikschulleiterin Sonja Steinsiek. Bunt, strahlend und gut gelaunt zeigten sich am Sonntag dann auch die Musiker der Musikschule sowie die Sänger des Langenfelder Kinder und Jugendchors LAKiJUC unter der Leitung von Britta von Anklang im zweistündigen Jubiläumskonzert. So zwitscherten die Kleinsten fröhliche Frühlings- und passend zum Ereignis, Geburtstagslieder zum Festakt, und die Älteren glänzten mit wunderschönen, französischen Stücken aus dem Filmklassiker von 2004, „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Abwechselnd dazu spielten Instrumentengruppen der Musikschule. So beeindruckte das Gitarrenorchester von Leiterin Sonja Steinsiek mit einem harmonischen Schostakowitsch-Walzer. Ein weiterer musikalischer Edelsteinmoment war das preisgekrönte Brüderduett Simon und Marius Jedamzik aus der Klasse von Christian Winninghoff mit dem Stück „Sophisticated Lady“, das sie am Euphonium und Keyboard spielten. Das Percussionquartett „Backbeats“ sorgte mit leuchtenden Drumsticks für unterhaltsame Abwechslung auf so hohem Niveau, das eine Zugabe folgte. Und auch das Jugendblasorchester der Kopernikus Schule begeisterte das Publikum. Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Braschoss sorgte mit der Verleihung von Urkunden für die fünfjährige Mitgliedschaft von neun jungen Sängerinnen und Sängern des LAKiJU-Chores für den offizielleren Teil des Tages. „Ich möchte die Schülerinnen und Schüler ermutigen, weiterzumachen und mich für die phantastische Organisation des Jubiläumswochenendes bei dem Organisationsteam von Sonja Steinsiek und Britta von Anklang, den Schülern und den Eltern herzlich bedanken.“ Das Publikum bedankte sich am Ende mit einem frenetischem Applaus. Doch es waren nicht nur die lauten und bunten Darbietungen und Töne, die an diesem Wochenende überzeugten. Auch die leiseren, ernsteren Töne offenbarten an diesem Festtag die hohe Qualität, die die Musikschule an Lernenden und Lehrenden zu bieten hat. So war ein weiterer, sehr berührender Edelsteinmoment der Auftritt von Cynthia Stelzer. Unter der Leitung von Gesangslehrerin Christina Kühne ersang sich die 24-Jährige mit ihrem selbstgeschriebenem Song „Testament“ im Regionalwettbewerb Jugend musiziert dieses Jahr einen ersten Preis. In dem Song erinnert sie, feinfühlig und hochprofessionell gesungen, an ihren jüdischen Urgroßvater, der im Dritten Reich im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben kam. „Ich wollte ein Zeichen gegen die Verfolgung von Menschen und das Wettschauen setzen. Das ist leider so aktuell wie nie“, sagt Cynthia Stelzer. Die offene Ensembleprobe der „Voices, Sounds and Nightingales“ von Christina Kühne und den Solistinnen der „Celloproms“ von Sandór Pergel sowie ein Auftritt der Jazzband von Roland Nikoleit zeigten, welche Brandbreite die Langenfelder Musikschule an qualitätsvollen Kursen und Ensembles für Kinder und für Erwachsene zu bieten hat. Ein weiterer musikalischer Edelsteinmoment war der Auftritt der Kinder des inklusiven Musiktheaters „Die fürchterlichen Fünf“, in dem Kindern der Virneburgschule, Peter Härtling Grundschule und der Kita St. Barbara ihr Können zeigten. „Eine Herzensangelegenheit, die wir noch ausbauen werden“, sagt Sonja Steinsiek. Um das Talent und die Liebe zur Musik erst entdecken und entfalten zu können, braucht es engagierte Musiklehrerinnen und Musiklehrer an der Musikschule. Ein Vorzeigebeispiel ist die vielfach preisgekrönte Pianistin, Meike Vogt, deren Talent der frisch pensionierte, stellvertretende Musikschulleiter Berthold Scheuß vor Jahren entdeckte und förderte. Seitdem räumt sie einen Preis nach dem anderen ab. Bevor eine Schule mit Talenten auf die Bühne gehen kann, braucht es allerdings ausreichend Nachwuchs. Interessierte Kinder und Eltern hatten deshalb die Möglichkeit, sich an den zwei Festtagen von den Lehrenden der Langenfelder Musikschule beraten zu lassen, Instrumente auszuprobieren oder einfach bei Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Spielen ins Gespräch zu kommen. „Evangelia und Anastasia sind jetzt drei und fünf Jahre alt. Sie gehen in die Früherziehung von Felicitas Schulte und lieben dort den Unterricht und die Triangel. Mal sehen, für welches Instrument sie sich bald noch begeistern können“, sagt Vater Matthias Schulz lachend.