Langenfelder Einzelhandel wandelt sich
„Future City“ zieht ins Marktkarree in die erste Etage und eröffnet im April die „White Box“.
Langenfeld. Langenfelds Kaufkraft ist gut. Die Einzelhandels-Kennziffer lag 2017 bei 109. Das heißt, dass viele Kunden auch von außerhalb nach Langenfeld kommen, um dort einzukaufen. Doch das reicht offenbar nicht aus, um Händler in der Stadt zu halten oder weitere zu locken, die leere Ladenlokale mit Leben füllen wollen. Aktuell ist Citymanager Jan-Christoph Zimmermann damit beschäftigt, Interessenten zu akquirieren. „Die Zeit reicht kaum aus“, sagt er. „Leerstände sind eine Herausforderung für uns.“ Er will aber keine Panik verbreiten. „Die Zeit nach Weihnachten und vor dem Frühjahr sei klassischerweise die der Leerstände. „Wer darüber nachdenkt, seinen Laden zu schließen, nimmt das Weihnachtsgeschäft mit. Und wer neu eröffnen will, wartet aufs Frühjahr“, gibt er sich optimistisch.
Sorge bereitet ihm jedoch der Textilbereich, dessen Umsätze, bezogen auf den stationären Handel vor Ort, von Jahr zu Jahr weiter sinken, im Schnitt bundesweit um die zwei Prozent, wie die Fachzeitschrift Textilwirtschaft meldet. Der Grund: Online-Händler und Ketten, die den Handel vor Ort mit niedrigen Preisen verdrängen. „Da kann der klassische Einzelhändler kaum mithalten, wenn er nicht eine Nische besetzt“, so Zimmermann. Er schätzt, dass 15 bis 20 Prozent der Umsätze in digitale Käufe fließen. Hier die Leerstände im Einzelnen:
Das große Ladenlokal in der ersten Etage des Marktkarrees steht schon seit geraumer zeit leer. Dort wollte der neue Centermanager Tobias Agthe, der im November 2016 begonnen hat, eigentlich Leben hinholen. Jetzt springt die Stadt mit dem Projekt „Future City“ in die Bresche und wird dort die so genannte „White Box“ eröffnen. Auf der rund 300 Quadratmeter großen Fläche will das Citymanagement Raum für Pop-Up-Stores bereithalten, die ein neues Angebot ausprobieren wollen. Darüber hinaus soll es eine Ausstellungsfläche für Innovationen geben, die von Future City und Partnern bestückt wird, sowie einen Arbeitsbereich für das Projekt Future City. „Der Raum auch für Veranstaltungen und Konferenzen genutzt werden. Wir verstehen ihn als Co-Working-Space“, so Zimmermann. Gefördert wird das Projekt zu 50 Prozent vom Land. Im April soll die „White Box“ öffnen.