Langenfeld Freiwillige Wehr braucht Nachwuchs

Langenfeld/Monheim. · Kreisweit die erste Kinderfeuerwehr startete 2016 in Monheim. Doch die Blauröcke brauchen noch mehr Neue.

 Linus (vorne) und die anderen Kinder üben bei der Langenfelder Feuerwehr spielerisch den wichtigen Atemschutz.

Linus (vorne) und die anderen Kinder üben bei der Langenfelder Feuerwehr spielerisch den wichtigen Atemschutz.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die glühenden Kohlen im Innenhof der Langenfelder Feuerwache an der Lindberghstraße zeigten zwar auch, dass Kinder zu jeder Jahreszeit Stockbrot am Lagerfeuer genießen können, aber dahinter steckte eine weitergehende Idee. „Mit solch spielerischen Ansätzen informieren wir die Sechs- bis Zehnjährigen Jungen und Mädchen über Feuer; beispielsweise wie kontrolliere und lösche ich es“, berichtet Holger Haritz, Leiter der im Frühjahr 2018 gegründeten Kinderfeuerwehr Langenfeld.

Unter den 70 Interessenten wurden 14 Kandidaten ausgelost

70 junge Interessenten hatten sich damals gemeldet, jeweils sieben Jungen und Mädchen wurden ausgelost. Alle sind noch begeistert dabei; jetzt sollen zwei weitere Kinder von der langen Warteliste dazukommen. Holger Haritz (43), selbst seit 30 Jahren bei der Freiwilligen Wehr aktiv, war schon früher in Kindergärten und Schulen mit Brandschutzaufklärung beschäftigt.

Sport und Spiel, auch im Wettbewerb mit andern Kinder-Feuerwehren, prägen die Zusammenkünfte alle zwei Wochen. „Es geht dabei um Teambildung und praktische Übungen mit einem Bezug zur Tätigkeit des Helfers“, sagt Haritz. „Beispielsweise sind Pflasterklebe-Wettbewerbe die Anfänge der Ersthelfer-Ausbildung“.

Auch in Monheim beginnt die Suche nach neuen Feuerwehrkräften an der Basis. Schon 2016 startete kreisweit die erste Kinderfeuerwehr in Monheim. „Wir müssen die Kinder frühzeitig abholen“, weiß Feuerwehr-Chef Hartmut Baur um die vielfältigen Alternativen kindlicher Freizeitgestaltung durch Sportvereine, Musikschule oder das Internet. In Monheim sind 15 Kinder dabei, „Sie bilden in jeder Hinsicht einen Querschnitt der Bevölkerung“, berichtet Hartmut Baur, der sich auch auf Landesebene in Arbeitsgemeinschaften um die Nachwuchsförderung kümmert. In Langenfeld sind unter der Leitung von Frederic Schildt rund 55 Jugendliche dabei, in Monheim aktuell 25. Die Jugendfeuerwehr-Mitglieder treffen sich in beiden Städten wöchentlich. Spiel, Spaß und Spannung sind angesagt. Es gibt Wettkämpfe auf Kreisebene und Zeltlager. Daneben wird Fahrzeug- und Gerätekunde vermittelt und es werden erste Grundtätigkeiten geübt, wie das Aufbauen einer Wasserversorgung zum Brandangriff.

„Die Anzahl der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen konnte entgegen des bundesweiten Trends seit Jahren stabil gehalten werden, allerdings muss sie zur Erfüllung unserer Schutzziele weiter ausgebaut werden“, hatte Baur bei der Vorstellung einer Werbekampagne gesagt. In Langenfeld und Monheim wird durch regelmäßige Tage der Offenen Tür auf den Wachen oder die Mitwirkung bei Stadtfesten und Terminen in Kindergärten oder Schulen für die gute Idee geworden. Fakt ist, ohne die Freiwilligen Feuerwehren wäre die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu leisten und zu bezahlen. „Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sind wichtig, aber auch erwachsene Mitglieder sind uns jederzeit als neue Helfer willkommen“, bestätigt Frank Noack, stellvertretender Leiter der Freiwilligen Wehr in Langenfeld.

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