Langenfeld: Zeitmesser ist gleichzeitig ein Kunstwerk zur Stadtgeschichte

Elke Tenderich-Veit hat für den Umweltschutz- und Verschönerungsverein die „Zeituhr“ für den Marktplatz gestaltet.

Langenfeld. Die Stadt ist um ein Kunstwerk im öffentlichen Raum reicher: Gestern wurde am Ende der Schoppengasse mit Blick auf den Marktplatz eine "Zeituhr" der Künstlerin Elke Tenderich-Veit (62) enthüllt. Bürgermeister Frank Schneider (CDU) und viele Mitglieder des Umweltschutz- und Verschönerungsvereins (UVL) erlebten die Zeremonie.

Die Idee für das Kunstwerk zum umgestalteten Marktplatz ging vom Verein aus, der sich neben der Auszeichnung denkmalgeschützer Bauten auch die Aufgabe stellt, zur Verschönerung der Stadt beizutragen.

Die 3,75 Meter hohe Standuhr ist von der Schoppengasse und vom westlichen Teil des Marktplatzes gut einzusehen. Dennoch kamen hier und da Zweifel auf, ob der Standort wirklich glücklich gewählt sei, da es links und rechts in wenigen Metern Entfernung bereits zwei Uhren gebe.

Mit der "Zeituhr" möchte der UVL einen Beitrag für die weitere Aufwertung der Innenstadtgestaltung leisten. "Wir haben das 20 000 Euro teure Kunstwerk aus dem gesparten kleinen Vermögen des UVL ohne Spenden von anderer Seite bezahlt", versicherte Vorsitzender Peter Speldrich.

Das schlanke aufstrebende Kunstwerk besteht aus montierten Edelstahlplatten, auf die Folien aufgeschraubt sind. Unter diesen fallen dem Betrachter übereinander gelegte, kopierte Zeitungsausschnitte ins Auge.

"Das Thema Zeit ist etwas Vergängliches. Ich wollte aus jedem Stadtteil ein Stück dessen Geschichte andeuten. Es sind bestenfalls noch einige Schlagzeilen zu lesen. Die Ausschnitte stammen aus dem Stadtarchiv", vermittelte Elke Tenderich-Veit einen Einblick in die mit ihrem Kunstwerk verbundene Intention. "Ich bin davon angetan und stehe voll und ganz dahinter", sagte die Künstlerin.

Die Uhr ist Tenderich-Veits zweites Kunstwerk zwischen Markt- und Galerieplatz. Von Traditionspaar "Postillon und Christel von der Post" bis zur "Zeituhr" besteht eine Blickachse.

Bürgermeister Frank Schneider betrachtete das neue Werk aus zwei Perspektiven: "Es ist einerseits ein Zeitmesser, zum anderen aber auch ein Stück Zeitgeschichte. Die Verbindung der Uhr zur Kunst ist nicht zu übersehen."

Schneider räumte aber ein, dass Kunst im öffentlichen Raum stets ein schwieriges Thema sei. "Ich habe jedoch das Gefühl: Das ist ein gelungenes Werk, es passt zum neu gestalteten Marktplatz."

Der UVL stellt die Dauerleihgabe kostenlos zur Verfügung. Bei Dunkelheit wird das Kunstwerk angestrahlt.

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