Langenfeld: Unbekannter Taxifahrer vergewaltigt zwei Fahrgäste

Nach dem Missbrauch in seinem Auto flüchtet der Mann. Die beiden Frauen – eine von ihnen ist gehbehindert – lässt er zurück.

Langenfeld. Alsdas Taxi am 3. Oktober gegen 3.30 Uhr an der Solinger Straße inLangenfeld, in Höhe des Hauses Nummer 20, anhält und zwei Frauen (18 und 32 Jahre) als Fahrgäste aufnimmt, ist in einigen Kneipen, die an derStraße liegen, noch Licht in den Fenstern zu sehen.

Niemand achtet auf die Frauen, die in das Taxi einsteigen. Warum auch? Doch die Fahrt wird für die Frauen zu einem Horror-Trip.

Nachdem sie dem Fahrer gesagt haben, wo sie innerhalb von Langenfeldhingebracht werden wollen, fährt das Taxi los. Es ist spät geworden, die Frauen haben Alkohol getrunken - sie schlummern langsam auf derRückbank ein. Was sich Minuten später genau in dem Auto abspielt,nachdem der Taxifahrer plötzlich gestoppt hat, darüber schweigt diePolizei. Pressesprecher Frank Sobotta: "Über die näheren Tatumständewerden wir aus Rücksicht auf die Opfer nichts sagen."

Der Fahrer "nutzt die Hilflosigkeit seiner Opfer aus" - heißt es imPolizeiprotokoll - und vergewaltigt eine der beiden Frauen. Dann fährter mit dem Taxi wieder los, hält erneut an und vergewaltigt auch diezweite Frau. Warum die beiden sich nicht gegen den Mann wehren oderwehren können, sagt die Polizei nicht. Sobotta: "Keine Angaben."

Nach der Vergewaltigung fährt der Taxifahrer seine Opfer in denLangenfelder Ortsbereich Hardt/Gladbach. Dort fordert er sie auf,auszusteigen. Er selbst steigt auch aus, um einen Rollator aus demKofferraum zu holen. Die Gehhilfe braucht die 32-jährige Frau aufgrundeiner körperlichen Behinderung.

Ohne den Kofferraumdeckel zu schließen, steigt der Taxifahrer dannins Auto, rast davon und lässt die schockierten und gedemütigten Frauenzurück. "Vermutlich ließ der Täter den Kofferraumdeckel offen stehen,damit die Frauen weder das Nummernschild des Autos noch die Nummer desTaxis sehen können," mutmaßt die Polizei. Um was für ein Automodell essich handelt, können die Frauen nicht sagen.

Bislang steht nicht fest, aus welcher Stadt Taxi und Täter stammen."Die Frauen haben den Wagen jedenfalls nicht bestellt", sagtPolizeisprecher Sobotta. Die Taxi-Zentrale Langenfeld konnte der Polizei nicht weiterhelfen. Dort herrschte in der Nacht auf den 3.OktoberHochbetrieb. Sobotta: "Die Zentrale hat mehr als 800 Einsätze gefahren.Da konnte nicht jede Fahrt nachgehalten werden."

Bei dem Täter soll es sich um einen 30 bis 45 Jahre alten Mann miteiner kräftigen Figur und dunklen Haaren gehandelt haben. Er sollDeutsch mit Akzent gesprochen haben. Inzwischen läuft die Fahndung nachdem Taxifahrer auf Hochtouren. Ein Phantombild des Mannes hat diePolizei in Taxizentralen im Kreis Mettmann, in Solingen, Leichlingen und Düsseldorf verteilt.

Vor vielen Jahren hatte es in Köln eine Serie von Vergewaltigungengegeben, bei denen weibliche Fahrgäste von einem Taxifahrer missbrauchtworden waren. Von Zusammenhang zwischen den Fällen in Köln undLangenfeld will die Polizei jedoch nicht sprechen.

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