Langenfeld Der Bewegungsspielraum für Sportler ist stark eingegrenzt

Langenfeld/Monheim. · Die Sportgemeinschaft Langenfeld öffnet nach dem Studio nun auch wieder die Hallen für ihre Kurse. Eine vorherige Reservierung ist dafür notwendig. Die Rezeption ist wieder besetzt.

 Noam Langefeld desinfiziert sein Sportgerät, bevor er im Studio der SGL mit dem Training beginnt.

Noam Langefeld desinfiziert sein Sportgerät, bevor er im Studio der SGL mit dem Training beginnt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Am Mittwoch soll es losgehen. Dann starten bei der Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL) wieder die Kurse. In Halle eins etwa grenzen weiße Klebebänder die Bereiche ab. „Zwei mal zwei Meter hat jeder Kursteilnehmer für sich“, erläutert SGL-Sprecherin Kristin Erven-Hoppe. Drumherum sind noch einmal 1,50 Meter Abstand – als Lauffläche – vorgesehen. „Wir versuchen, die vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregeln sehr genau einzuhalten“, erläutert Hoppe und beschreibt, mit wie viel Einsatz das Team gearbeitet hat, um von Freitagabend bis jetzt die Bedingungen des Landes zur schrittweisen Öffnung der Sportkurse umzusetzen. „Wir haben alle Nachtschichten geschoben“, sagt sie, Räume vorbereitet, Trainingspläne erarbeitet und dafür gesorgt, dass die Rezeption wieder besetzt ist, damit Mitglieder dort ihre Kurse reservieren können oder Antworten auf die vielen Fragen bekommen, die im Raum stehen.

Wer ab Mittwoch wieder einen Kurs bei der SGL besuchen möchte, muss sich dazu gesondert anmelden – persönlich, telefonisch oder online reservieren. Es gibt nur 24 Plätze pro Kurs. Umkleiden und Sanitäranlagen sind geschlossen. „Wir können dort nicht kontrollieren, ob die Hygienevorschriften eingehalten werden“, begründet Erven-Hoppe diese Vorsichtsmaßnahme. Auch werden in den Kursen keine Matten ausgehändigt. Geräte werden zum Training nicht genutzt. Eigene Matten oder dicke Handtücher sollten mitgebracht werden. „Das ist auch eine Umstellung für die Trainer“, sagt Erven-Hoppe. Die haben für sich auch gleich ein zwei mal zwei Meter großes Quadrat eingezeichnet, damit sie wissen, wie groß der Bewegungsspielraum für die Übungen ist.

Das Studio bei der SGL ist seit Montag 11 Uhr schon wieder geöffnet. Pinkfarbene Pfeile auf dem Gehweg an der Langforter Straße führen zum Hintereingang des Studios. Dort empfängt ein Desinfektionsmittelspender die Sportler. „Jeder bekommt darüber hinaus eine eigene Flasche, mit der er nach der Nutzung das jeweilige Gerät wieder reinigt“, erläutert Erven-Hoppe. Trainiert werden kann 60 Minuten lang (nach Reservierung). Zwischen den Terminen liegt eine halbe Stunde, in der die Trainer noch einmal nachdesinfizieren. Nur ein Drittel der 150 Geräte ist im Gebrauch. 20 Leute können in dem 1000 Quadratmeter großen Studio gleichzeitig trainieren – auf zwei Etagen.

 Michael Dombek und Kristin Erven-Hoppe messen und kleben Abstandsmarker auf den Hallenboden.

Michael Dombek und Kristin Erven-Hoppe messen und kleben Abstandsmarker auf den Hallenboden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Sportler reagieren sehr verständig auf die neuen Bedingungen

Drei Trainer pro Gruppe sind jeweils im Einsatz, auch um Fragen zu den Trainingsplänen zu beantworten, die nicht wie gewohnt abgearbeitet werden können. „Kniebeugen etwa“, nennt Trainer Daniel Reinders ein Beispiel, „können auch am Seilzug absolviert werden.“ Auch wenn sich Fragen auftun und der ein oder andere mal ungehalten wird, findet Reinders die Sportler sehr verständig. „Sie akzeptieren die Situation und freuen sich, dass sie wieder ins Studio können“, sagt er. So wie Andrea Schaffeld. Sie stört es nicht, dass sie sich nicht vor Ort umziehen und duschen kann. „Ich wohne nicht weit entfernt in Berghausen“, beschreibt sie. „Da auch die Ausdauergeräte nicht ausgiebig genutzt werden sollen, bin ich hergelaufen und jogge gleich wieder zurück.“ Sie freut sich vor allem, dass sie sich zwischendurch auch mal unterhalten kann. „Ich habe zwar zuhause auch trainiert, aber gezielt an den Geräten ist es einfach besser.“ Auch sei die Motivation größer, weil man schließlich gebucht habe.

Wann die rund 1800 Reha-Sportler bei der SGL wieder starten können, ist noch offen. „Das ist organisatorisch aktuell kaum machbar“, sagt Erven-Hoppe. 60 Gruppen könnten in den jetzt verbleibenden beiden Hallen unter Einhaltung der Hygienevorschriften nicht untergebracht werden. Der Bundesverband Reha-Sport Deutschland mahnt auf seiner Homepage seine Mitglieder, bei der Wiedereröffnung der Rehabilitationssportgruppen vorsichtig zu sein. „Bedenken Sie insbesondere, dass es sich bei Ihren meist älteren Teilnehmern um Personen handelt, die ein erhöhtes Risiko bezüglich einer Covid-19-Infektion tragen.“ Bei der SGL will man nun abwarten, wie sich Land und Kommune dazu verhalten.

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