Langenfeld: Straßenreinigung - Sehnsucht nach der Maschine

Der Bürgerverein Langfort setzt sich für die Rückkehr zur alten Kehrpflicht ein.

<strong>Langenfeld. Nach einer Befragung im Stadtteil stuft der Bürgerverein Langfort die seit Anfang 2006 geltende Regelung für die Straßenreinigung als ungerecht, Streit stiftend, gefährlich und unsauberer ein. Seither müssen Grundstückseigentümer nicht nur dafür sorgen, dass der Gehsteig vor ihrer Haustür regelmäßig gefegt wird, sondern Rinnstein und Fahrbahn gleich mit. Im Gegenzug strich die Stadt die Straßenreinigungsgebühr. Ersparnis für den Bürger: zuletzt 32,75 Euro.

Viele würden lieber wieder für die Straßenreinigung zahlen

Den Betrag würden viele Langforter gerne wieder zahlen, wenn dafür die städtische Kehrmaschine ihre Wohnstraßen ansteuern würde, da ist sich Rolf Schreiber, Vorsitzender des Bürgervereins, sicher. "Wir vom Vorstand sind immer wieder von Unzufriedenen auf das Thema angesprochen worden", sagt er. Daraufhin habe sich der Verein entschlossen, die 96 Mitgliedshaushalte und einige Nachbarn genauer nach ihrer Meinung zu befragen. "Dass wir von 120 Fragebögen ein Viertel zurückerhielten, hat mich positiv überrascht", sagt Schreiber. Das nach der Auswertung vorliegende Meinungsbild erstaunt ihn weniger. Nicht eine einzige Stimme beurteile die jetzige Praxis positiv. "Oft wird beklagt, dass sich Anwohner nicht an ihre Kehrpflicht halten und stattdessen darauf vertrauen, dass Wind oder Regen Blätter und Schmutz verteilen, oder ein Nachbar sich der Sache annimmt", sagt Schreiber. Mehrfach sei es deswegen schon zu Streitigkeiten gekommen. "Die Leute ärgert auch die ungerechte Gebührenlösung. Sie entfällt für alle, unabhängig davon, ob jemand nun selbst zum Besen greifen muss oder nicht", betont der Vorsitzende. Außerdem leuchte die Aufteilung in Straßen, die durch Bürger und jene, die durch die Stadt zu reinigen sind, nicht ein. "Ein Beispiel dafür ist die kleine Sackgasse des Rudolf-Harbig-Weges, den der Abfallkalender als Stadtstraße ausweist und laut Anwohnern, auch nach wie vor von der Stadt gereinigt wird", sagt Schreiber

Wenn Langforter sich schon die Mühe machten, Unmengen von Blättern im Herbst auf einem Auto-Anhänger aufzuhäufen und sie zur Annahmestelle zu fahren, dann bekämen sie dort auch noch gesagt, dass man das Laub nicht annehmen könne, weil es nicht in Säcken verpackt sei.

Dass das Fegen auf der Straße gefährlich sei, belege das Beispiel eines Anwohners des "Alten Broichs." Der habe sich nur durch einen Sprung in letzter Sekunde davor retten können, von einem wütend hupenden Autofahrer überfahren zu werden.

Antrag der SPD Die SPD hatte im Rat beantragt, im Herbst in Straßen mit vielen Bäumen Container oder kompostierbare Laubsäcke zur Verfügung zu stellen. Ihr Abtransport solle unentgeltlich erfolgen. Die Beratung wurde auf den 9. Mai in den Arbeitskreis "Abfallwirtschaft" vertagt.

Abkehr vom Bring-System Für Gerhard Lindner, Referatsleiter Steuern und Abgaben, würden Laubsäcke eine Abkehr vom Bring-System darstellen, das sich - ergänzt durch die dezentralen Sammlungen im Herbst und Frühjahr - bewährt habe. Der Aufbau der Logistik für den Abtransport werde in jedem Fall kostspieliger

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