Fahrschulen in Langenfeld Lage bei Fahrprüfungen normalisiert sich wieder

Langenfeld · Lange Wartezeiten waren ein Ärgernis für viele Fahrschulen, doch jetzt normalisiert sich die Lage wieder.

 Warten auf den Fahrprüfungstermin soll ein Ende haben.

Warten auf den Fahrprüfungstermin soll ein Ende haben.

Foto: dpa/Felix Kästle

Wer einen Führerschein erwerben will, möchte normalerweise möglichst bald die Prüfung antreten, sobald er alle Voraussetzungen erfüllt. Doch zuletzt bremsten lange Wartezeiten viele Anwärter aus. Ilona Kaiser, Assistentin in der Fahrschule Grafweg, berichtet: „Eine praktische Prüfung am 2. Februar haben wir am 25. Oktober beantragt. Oft müssen wir Schüler auf andere Prüfungstermine verschieben und abwägen, ob sie schon fit dafür sind. Das ist ein ziemliches Hin-und-her-Geschiebe.“

Wenn eine Prüfung abgesagt wird, etwa weil der Prüfer krank ist, gibt es nicht sofort einen Ersatz, stattdessen muss die Prüfung neu beantragt werden und die Wartezeit beginnt von vorn. Die Schüler müssen auch während der Wartezeiten in Übung bleiben, sodass sie mehr Fahrstunden brauchen und ihr Führerschein noch teurer wird.

„Das Straßenverkehrsamt ist kulant und verlängert Fristen auch“, berichtet Kaiser. „Das kostet aber Gebühren.“ Besonders eng werde es für diejenigen, denen das Arbeitsamt den Fahrschulunterricht als Berufsqualifizierung finanziert, denn diese Bildungsgutscheine sind zeitlich begrenzt.

Ähnliche Erfahrungen hat der Fahrschulinhaber Hartmut Hartinger gemacht: Viele Prüfungen mussten abgesagt oder verschoben werden. „Viele Schüler unterbrechen ihre Fahrschul-Ausbildung, obwohl sie eigentlich prüfungsreif sind, bloß weil die Fahrstunden für sie zu teuer werden“, berichtet Hartinger. Ein Führerschein sei heute ohnehin teurer als vor fünf oder zehn Jahren. Viele Anwärter hätten Angst vor langen Wartezeiten, falls sie nicht bestehen. Die Zeit, die ein Schüler in der Fahrschule verbringt, sei im Durchschnitt um etwa drei Monate gestiegen. Auf die Erfolgsquoten der Prüfungen hätten sich all diese Probleme jedoch nicht ausgewirkt.

Alexander Schneider, ein Sprecher des Düsseldorfer TÜV, hat jedoch andere Erfahrungen: „Aktuell sind wir beim normalen Vorlauf. Unsere Disposition teilte mit, dass Fahrschulen sich bedanken, dass sie Prüfungen ausreichend und pünktlich zugeteilt bekommen.“ Allerdings bestätigt er, dass es im letzten Sommer und Herbst einen großen Stau gab: Viele Prüfungen, die wegen Corona verschoben wurden, seien nachgeholt worden. „Wir hatten letztes Jahr so viele Prüfungen wie nie zuvor.“ Zudem seien immer wieder Prüfer krank gewesen. „Es muss ja nur der Schüler, Lehrer oder Prüfer Corona haben, schon kann man sich nicht mehr in ein Auto setzen.“ Dieser Prüfungsstau sei jetzt jedoch weitgehend abgeräumt.

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