Langenfeld: Stadt rüstet sich fürs Alter

In einem Gutachten hat die Verwaltung untersucht, wie sich die Bevölkerung verändern wird.

Langenfeld. Wie sieht Langenfeld im Jahr 2030 aus? In welchen Stadtteilen leben die meisten Menschen, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die zukünftige Stadtplanung? Um diese Fragen dreht sich ein Gutachten, das die Stadtverwaltung jetzt im Auftrag des Sozialausschusses erstellt hat. Daraus gehen folgende Prognosen hervor:

Nach den statistischen Erhebungen des Datendienstes IT.NRW wird Langenfeld bis zum Jahr 2030 lediglich einen Verlust in Höhe von 1,3 Prozent (770 Personen) der Bevölkerung hinnehmen müssen. Damit steht die Stadt ausgesprochen gut da. Denn dem Kreis Mettmann wird insgesamt ein Rückgang um sechs Prozent vorausgesagt. Von der bundesweit angekündigten Überalterung der Gesellschaft ist Langenfeld laut Gutachten jedoch stark betroffen.

Ziel der Stadt muss es laut Gutachten sein, Familien nach Langenfeld zu locken. Durch die geburtenschwachen Jahrgänge der vergangenen Jahre ist auch in Zukunft nicht mit einem deutlichen Anstieg der Kinderzahlen zu rechnen. Wörtlich heißt es: "Nicht geborene Mütter können keine Kinder bekommen." Im Gutachten wird daher auf Zuwanderung aus anderen Städten gesetzt. So könne Langenfeld möglicherweise vom prognostizierten Bevölkerungswachstum in Köln und Düsseldorf profitieren. Bis zum Jahr 2030 will Langenfeld durch Neubaugebiete 1800 neue Wohneinheiten schaffen, in denen 3024 Neubürger Platz finden könnten.

In Berghausen sind die Rahmenbedingungen für ein Bevölkerungswachstum laut Gutachten am günstigsten, selbst wenn man das Neubaugebiet "An der Landstraße" außen vor lässt. Im Jahr 2030 sollen - wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt - 27 Personen mehr in Berghausen leben, was eine Steigerung von 0,5 Prozent bedeutet.

Das klingt nicht üppig, ist aber im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet einsamer Spitzenreiter. Immigrath wird ein Rückgang um 4,2Prozent prognostiziert, Richrath und Stadtmitte um je 13 Prozent, Reusrath um 7,4 Prozent und Wiescheid als Negativ-Spitze um 14,3 Prozent. Der Anteil der Menschen, die älter als 80 Jahre sind, wird sich in allen Stadtteilen in etwa verdreifachen. Sie werden zwischen 8Prozent (Berghausen) und 12 Prozent (Stadtmitte) der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Das Gutachten soll der Stadtverwaltung als Grundlage für ein demografisches Grundkonzept dienen. Sie muss sich fragen, welche Senioren-Angebote ausgeweitet werden müssen, wie bestehende Einrichtungen umgestaltet werden können, und ob Angebote zurückgefahren werden sollten. Es gilt als sicher, dass der Wettbewerb zwischen den Kommunen zunehmen und ein Konkurrenzkampf um Neubürger einsetzen wird.

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