Langenfeld: Schlau machen gegen die Gefahren aus Internet & Co.

Ab Montag drehen sich in Langenfeld mehrere Veranstaltungen um den richtigen Umgang mit neuen Medien.

Langenfeld. Ulrich Schweitzer vom Jugendamt hat in diesem Jahr nicht lange gebraucht, um das Schwerpunktthema für die Jugendschutzwochen zu finden. Immer häufiger hatte er in den vergangenen Monaten mit Fällen zu tun, in denen es um die Schattenseiten der neuen Medien geht.

"Mich haben Eltern angerufen, die nicht mehr wissen, was sie mit ihrem 18-jährigen Sohn machen sollen. Die sind verzweifelt, weil er sich für nichts interessiert, was außerhalb des PC’s liegt", schildert Schweitzer. Auch von den Schulen kommen Alarmsignale: Da gibt es Klassen, in denen der Unterricht vergiftet ist, weil sich die Schüler in ihrer Freizeit wahre Fehden über das Internet liefern.

Das reicht von kleinen Sticheleien bis zu ernsten Drohungen. "Die Schulen wissen nicht, wie sie reagieren sollen, weil die Taten ja in der Freizeit außerhalb der Schule passieren", sagt Schweitzer.

Nun nimmt sich das Jugendamt des Themas an. Mit einem guten Dutzend Veranstaltungen - teils öffentlich, teils schulintern - sollen ab Montag Kinder, Jugendliche und Eltern sensibilisiert werden. Dass die Aktionswochen Jugendschutz kaum ausreichen können, um alle Probleme zu behandeln und um alle Zielgruppen anzusprechen, ist Schweitzer dabei klar: "Das Feld ist so weit, dass unsere Aktionswochen nur Flickwerk sein können."

Wie weit das Feld ist, macht der Blick auf das Programm klar: "Ich kann das nicht", ist der Vormittag für Eltern im Familienzentrum betitelt, bei dem es in einem Film und anschließender Diskussion um den Einfluss von Gesehenem auf Kinder zwischen zwei und zehn Jahren geht (9 Uhr, Josefstraße 6).

Explizit über die Gefahren des Internets spricht Ralf Billen von der Kreispolizei am Dienstag um 19 Uhr in der Erich-Kästner-Schule. Um Datenmissbrauch geht es dann am Montag, 28. September. Was Jugendliche per Internet und Handy oft von sich preisgeben, erklärt Antje Rometsch in der Grundschule Götscher Weg (20 Uhr).

Auch die Jugendlichen selbst werden angesprochen: Die Verbraucherzentrale bietet nach Absprache in ihren Räumen eine Veranstaltung zum Thema Musik-Downloads an und erklärt, wo die Grenze zur Illegalität verläuft.

Aufklärung durch Unterhaltung versprechen die Theateraufführungen, die das Jugendamt mit Zuschüssen ermöglicht hat.

Und weil die Medienerziehung nicht früh genug beginnen kann, bekommen Eltern von Kleinkindern am Montag, 12.Oktober, Medientipps fürs Kinderzimmer (20 Uhr, Familienzentrum Götscherweg). "An die 17- oder 18-Jährigen kommt man viel schlechter ran", weiß Schweitzer.

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