Langenfeld: Pläne für das neue Berghausen

Schlechtere Aussicht, aber bessere Versorgung – in Berghausen bereiten sich die Anwohner auf das größte Bauprojekt der Stadt vor.

Langenfeld. Es ist das zurzeit ambitionierteste Bauprojekt in Langenfeld und wird den Stadtteil Berghausen mindestens sechs Jahre lang beschäftigen: Die Wohn- und Gewerbebebauung am Berghausener Blumentopf entlang der B8.

Ganze 16 Hektar ist das Areal groß, das jetzt überplant werden soll. Etwa 60 Anwohner und Erbengemeinschaften müssten ihre Grundstücke verkaufen (die WZ berichtete).

Entsprechend groß ist das Interesse der Berghausener. Der CDU-Ortsverband hatte am Dienstagabend zu einem Informationsabend ins Wasserski-Restaurant "Land’s End" eingeladen und etwa 100 Personen waren gekommen.

Georg Loer, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses, stellte zwei verschiedene Entwürfe vor. Der Zuschnitt des Geländes ist jeweils nahezu identisch, Unterschiede gibt es bei der Verkehrsführung innerhalb des Quartiers (mit und ohne Kreisverkehr) und dem Anteil der Ein- und Mehrfamilienhäuser. Eine Baufläche für einen Kindergarten wird in beiden Fällen zunächst frei gehalten werden.

Eine Anwohnerin äußerte die Befürchtung, durch den im Planungs- und Umweltausschuss beschlossenen Bebauungsplan ihr Grundstück in Teilen verlieren zu können, wenn etwa geplant sei, eine Straße zu bauen, wo jetzt ihr Garten stehe. Loer versicherte, dass diese Sorge unbegründet ist.

Die meiste Kritik erhielt die Idee, dreigeschossige Wohnhäuser zu errichten. Mehrere Bürger hatten Sorge, dass sich der jetzt schon intensive Verkehrslärm von Bundesbahn und Landstraße noch einmal verstärkt.

Die vermutlich bis zu fünfzehn Meter hohen Gebäude könnten dann wie leitende Schächte wirken. Auch die Aussicht würde leiden. Ein Teilnehmer formulierte am Ende der Versammlung kurz und knapp: "Wer will schon dreistöckige Häuser im Vorgarten haben?"

Der Tenor richtete sich zudem gegen eine Einheitsbebauung. Riesige "Wohnkästen", Null-Acht-Fünfzehn-Siedlungen - das stieß auf allgemeine Ablehnung. Ein Anwohner sprach den Wunsch nach "gehobener Bebauung" aus, die sowieso Mangelware in Langenfeld sei.

Auch eine schlagartige Überfrachtung des kleinen Ortsteils mit einigen hundert neuen Einwohnern befürchtete ein Berghausener Bürger, der sich für eine zeitliche Streckung der Ansiedlung neuer Einwohner aussprach. Immerhin soll die Wohnbebauung Platz für 300Familien bieten.

Diese müssen versorgt werden, deshalb sehen die Pläne einen Supermarkt, eine Bäckerei und eine Apotheke vor. "Auch eine Arztpraxis ist geplant. Die gibt es jetzt nicht in Berghausen", sagte Andrea Meybom, Vorsitzende der CDU Berghausen.

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