Langenfeld: Pestalozzischule schließt eher

Die Schülerzahlen sind erneut gesunken. Schon zum Februar soll jetzt Schluss sein. Die Eltern sind informiert. Auch für das Gebäude gibt es bereits Pläne.

Langenfeld. "Wir können den schulorganisatorischen Ablauf nicht mehr mit Sicherheit gewährleisten. Es ist Eile geboten", sagt Ulrich Moenen, bei der Stadt zuständig für Schulen. "Es hat uns überrollt", sagt Schulleiter Wolfgang Richter. An der Pestalozzischule sind die Schülerzahlen erneut gesunken, die Förderschule soll deshalb ein halbes Jahr früher schließen als geplant. Zum Februar 2011 soll Schluss sein, die Kinder der Stufen sechs bis zehn gehen dann an die Monheimer Comeniusschule.

"Wir erfahren immer erst kurzfristig, wie viele Kinder von Regelschulen an uns übermittelt werden", erklärt Schulleiter Wolfgang Richter, warum der erneute Einbruch der Schülerzahlen so plötzlich kam. Zurzeit besuchen noch 39 statt zuvor 42 Kinder der Stufen sechs bis zehn die Schule, die erforderliche Mindestzahl liegt bei 144 Schülern. Daneben wird in Probestunden geprüft, ob vier weitere Jugendliche an eine Hauptschule gehen können.

Seit Jahren zeichnet sich der Trend ab, dass Eltern Kinder mit Förderbedarf lieber an Regelschulen schicken und dort sonderpädagogisch betreuen lassen. Schulleiter Richter, der zum Februar in den Ruhestand geht, ist integrativen Maßnahmen gegenüber nicht abgeneigt. Er gibt aber zu bedenken: "Das setzt mehr Personal und Ressourcen voraus und kostet mehr Geld, als das bestehende Netz an Förderschulen." Die Langenfelder Schule ist seit 2006 die vierte Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen im Kreis Mettmann, die aufgelöst wird.

Zurzeit gibt es noch drei Klassen. Sie gehen geschlossen mit ihren Lehrern an die Comeniusschule. "Es ist gerade für diese Schüler ganz wichtig, dass sie in ihrem Klassenverband bleiben", sagt Ulrich Moenen. Einen Schulbus wird es nicht geben, die Taktung des Linienbusses wurde im Rahmen des Fahrplanwechsels den Schulzeiten angepasst.

Die Schulkonferenz hat die Schließung zum 1. Februar bereits beschlossen. Die Eltern wurden informiert, waren laut Ulrich Moenen "wenig begeistert".

Erste Gespräche über eine neue Nutzung des Gebäudes an der Straße Am Hang hat es ebenfalls bereits gegeben. Eine Schule in unmittelbarer Nachbarschaft geht in den gebundenen Ganztag. Es ist wahrscheinlich, dass die Räume dementsprechend genutzt werden. Ulrich Moenen von der Stadt versichert: "Das Gebäude wird nicht leer stehen."

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