Langenfeld: Otto Pankok-Ausstellung - „Er hat nie etwas erfunden“

Das Kulturelle Forum zeigt bis zum 25. April die Arbeiten des Künstlers Otto Pankok.

Langenfeld. Hochkarätige Zeichnungen und Skulpturen zeigt die Ausstellung "Der andere Pankok" im Kulturellen Forum an der Hauptstraße 83. Die Eröffnungsgäste erlebten am Sonntag Eva Pankok, die Tochter des Künstlers, als faszinierende Zeitzeugin der Entstehung der Werke.

Das Andere an der Ausstellung sind die sonst wenig bekannten Skulpturen Otto Pankoks. "Man kennt vor allem die Holzschnitte", sagt Anne Graw-Lipfert, Leiterin des Kulturellen Forums. So zeigt die Schau Bronzen und großformatige Zeichnungen, dazu private Fotos der Familie des Künstlers.

Eva Pankok (85), selber Malerin und Leiterin des Otto Pankok Museums in Hünxe, hat zu jedem Werk eine Geschichte. Der "Schmied in Ohrid" ist der Titel einer Kopf-Skulptur von 1957. "Das war in Mazedonien", erzählt Eva Pankok, "den Schmied hat er oft gemalt. Die beiden konnten sich nicht unterhalten, nur anlächeln."

Graw-Lipfert entdeckte das Pankok-Museum, den letzten Wohnort des Künstlers am Niederrhein, im Urlaub: "Ich war sofort fasziniert", berichtet die Forums-Leiterin. Noch am gleichen Nachmittag folgte ein Gespräch mit Eva Pankok. Damit war die Ausstellung in Langenfeld beschlossene Sache.

Eine Menge Arbeit folgte für die Ausstellungsmacherinnen Margaretha Waßmer vom Kulturellen Forum und Annette Burger vom Museum in Hünxe und für eine große Zahl von ehrenamtlichen Helfern auf beiden Seiten. "Es war wunderbar. Wir konnten ganz frei aus dem riesigen Bestand des Museums auswählen", so Graw-Lipfert.

Gegliedert ist die Schau in drei Bereiche. Die Landschaftsbilder sind vor allem auf Reisen entstanden. Pankok suchte unterwegs immer den Kontakt zu den Leuten, malte sie in Symbiose mit der Landschaft.

Der zweite Abschnitt trägt den Titel "Brüder im Geiste": Zeichnungen von Literaten, Musikern und Malern verschiedener Zeiten, mit denen sich Pankok verbunden fühlte. Sie zeigen zum Beispiel Annette von Droste-Hülshoff im Portrait und Ernst Barlach auf dem Totenbett. "Er hat nie unterschieden zwischen Männern und Frauen", sagt Eva Pankok dazu.

Die Bilder entstanden während der Nazi-Zeit, als Pankok mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt war. Das dritte Feld in der Ausstellung sind jüdische Szenen. Sie sind eine Gegenposition zur Nazi-Propaganda, die Menschen verächtlich machen wollte.

Pankok zeigt seine Modelle würdevoll und in Schönheit, obwohl sie Zeichen von Armut oder Alter tragen. "Er hat nie etwas erfunden", stellt Eva Pankok klar. Pankok zeigt in seinem expressiven Stil alles so, wie er es vorgefunden hat.

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