Langenfeld: Neues Leben im Wasserschloss

Der Nutzungsvertrag zwischen der Eigentümerin von Haus Graven und der Stadt steht kurz vor der Unterzeichnung.

Langenfeld. "Wir hoffen, dass wir spätestens Anfang 2011 mit der ersten kulturellen Veranstaltung aufwarten können." Dies sagt Lothar Marienhagen, Vorsitzender des "Fördervereins Wasserburg Haus Graven". Denn der Vertrag zwischen der Eigentümerin des alten Wasserschlosses in Wiescheid und der Stadt Langenfeld stehe kurz vor der Unterzeichnung, ist Marienhagen optimistisch.

Es seien nur noch wenige Detailfragen des zunächst auf zehn Jahre beschränkten Mietvertrages zu klären. Und auch der Nutzungsvertrag zwischen dem Förderverein und der Stadt liege längst unterschriftsbereit vor.

Damit könnte das traditionsreiche Wasserschloss im Westen Wiescheids hinter dem Segelflugplatz endlich einer neuen, multifunktionellen Nutzung zugeführt werden. Denn seit vier Jahren ist es unbewohnt. "Das heißt aber nicht, dass es in dieser Zeit nicht gepflegt wurde - im Gegenteil", fügt der Vorsitzende hinzu.

Zur Geschichte: Haus Graven wurde 1341 als Rittersitz erbaut. Nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg (1618-48) wurde das Wasserschloss um 1656 teilweise wieder aufgebaut: Nur die Vorburg wurde in ihrer heutigen U-Form wieder errichtet.

Haus Graven blieb im Besitz der Grafenfamilie Mirbach-Harff, bis der bekannte Innenarchitekt Ewalt Kröner das Burghaus 1974 erwarb. Unter Wahrung der historischen Bausubstanz richtete er Werkräume und Ateliers für die Fertigung von Boden- und Wandteppichen ein.

1994 wurde die Burg in Privatinitiative von einer neuen Eigentümerin restauriert. Sie befindet sich also in Privatbesitz, stand lange zum Verkauf, ehe 2009 die Erben der letzten Besitzerin der Stadt Langenfeld das Angebot unterbreiteten, das Wasserschloss zehn Jahre lang mietfrei nutzen zu dürfen. Lediglich die laufenden Kosten müssten übernommen werden.

In der Wasserburg sind unter anderem Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, zur Geschichte von Haus Graven, aber auch Konzerte und Lesungen und sogar Trauungen des Langenfelder Standesamtes vorgesehen. Im schmucken Innenhof sollen Konzerte unter freiem Himmel, Feste oder auch Theateraufführungen stattfinden. Er wird demnächst der Schauplatz für ein jährlich stattfindendes Burgfest sein.

Finanziert werden soll die neue Einrichtung durch die Beiträge des bereits 60 Mitglieder umfassenden Vereins durch Eintrittsgelder, Sponsoring und die Vermietung der Räumlichkeiten. Zudem sei an eine "einfache Bewirtung" gedacht, sagt Marienhagen. "Schließlich befindet sich das Haus mitten in einem Landschaftsgebiet, das die Menschen zur Erholung nutzen."

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