Langenfeld/Monheim : Corona: Schützen sagen Feierlichkeiten ab
Langenfeld/Monheim. Durch das Verbot von Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Krise sind auch die Termine der Schützen nicht durchführbar.
Zum rheinischen Brauchtum gehören Karneval und Schützenfeste. Für die Karnevalisten bestätigte sich, trotz einiger Sturmtiefs, die kölsche Weisheit „Et hätt noch immer jot jejange“. Über Corona wurden bis Aschermittwoch höchstens Witze gemacht. Für die Schützen-Vereine und -Bruderschaften im Südkreis Mettmann und ihre sommerlichen Veranstaltungen gilt seit den Mitte März erlassenen Einschränkungen eher die resignierende Lebensweisheit „et kütt wie et kütt“.
Alle geplanten und vertraglich fixierten Veranstaltungen sind gefährdet, je früher im Jahr sie geplant sind, umso mehr. Das Verbot von Großveranstaltungen ist für die örtlichen Vereine „eine Katastrophe“ und führt bei den Verantwortlichen zu Kopfzerbrechen und Sorgenfalten. Unmittelbar trifft die Bruderschaften das Versammlungsverbot und damit die Schließung der Vereinsheime, die zu geselligen Treffen oder zum Schießtraining genutzt werden.
Mitglieder beschließen Absage des Schützenfestes im Juni
Bei den Sebastianus-Schützen in Immigrath „entfällt unter anderem der Stammtisch der ältesten Mitglieder, die zur Hochrisikogruppe“ gehören“, sagt Christoph Boes, der Zweite Brudermeister. Dass auch das Schützenfest, das vom 20. bis 22. Juni gefeiert werden sollte, abgesagt werden muss, haben die Schützen bei einer Versammlung am Gründonnerstag beschlossen.
Die Frage, welche Langenfelder Schützenfeste in 2020 stattfinden, bleibt in Teilen offen. Neben den Immigrather Schützen hat bislang nur die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Mehlbruch-Gieslenberg ebenfalls eine Absage beschlossen. Brudermeister Raimund Zimmermann von den Hubertus-Schützen begründet das so. „Wir haben diese Entscheidung in Sorge um das Wohl unserer Schützenfamilie getroffen. Natürlich wollen wir alle so schnell wie möglich zurück zur Normalität, aber es ist zu erwarten, dass die derzeitigen restriktiven Regelungen nur nach und nach gelockert werden. Besonders gegenüber der Risikogruppe 65 plus haben wir eine Fürsorgepflicht, der wir nachkommen müssen. Zudem wäre ein Schützenfest mit Mindestabstand und Schutzmaske so nicht durchzuführen.“
Die Richrather Sebastianer bedauern aktuell die Schließung des Seniorentreffs St. Martin neben ihrer Halle. Die für März ohnehin geplante Sanierung des Bodens im großen Saal der Schützenhalle war „so gesehen fast ein glücklicher Zufall“, versucht sich Brudermeister Wolfgang Schütz in Galgenhumor. Nicht stattfinden konnten die final geplante „New Dance Floor Party“, und auch das Jungschützen-Darts-Turnier musste abgesagt werden.