Karneval Langenfeld und Baumberg Corona: Jecken sagen weitere Züge ab

Langenfeld/Monheim · Das Festkomitee Langenfelder Karneval sagt den Karnevalszug am 26. Februar 2022 ab. „Der Vorstand des Festkomitee Langenfelder Karneval hat sich mit den anderen Vereinen beraten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass gesellige Karnevalssitzungen, Partyformate auch unter 2G (+) sowie ein Karnevaslszug nicht bedenkenlos umsetzbar sind“, teilt der Präsident des Festkomitees Hans-Werner Jansen mit.

 Auch der Veedelszug durch Baumberg ist jetzt wegen der Pandemie abgesagt worden. Dieses Bild zeigt feiernde Jecken beim Zug im Jahr 2020.

Auch der Veedelszug durch Baumberg ist jetzt wegen der Pandemie abgesagt worden. Dieses Bild zeigt feiernde Jecken beim Zug im Jahr 2020.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Selbst mit den besten Schutzkonzepten könne das Festkomitee eine Ansteckung mit dem Coronavirus nicht ausschließen. „Aus diesem Grund haben wir die Entscheidung getroffen, diesen Schritt zu gehen. Wir bedauern dies zutiefst, doch wir fühlen uns den Bürgern unserer Stadt gegenüber verantwortlich und die Vernunft hat an dieser Stelle gesiegt.“ Auch andere Karnevalsvereine haben sich entschlossen, ihre Sitzungen abzusagen. Der Arbeitskreis Baumberger Karneval (ABK) teilt mit, dass das Schunkelnde Bürgerhaus am 19. Februar 2022 ebenso abgesagt werde wie der Baumberger Veedelszug am Karnevalssonntag. Die Entwicklung der Coronavariante und die daraus resultierenden politisch zu erwartenden weiteren starken Einschränkungen lassen eine zuverlässige Planung nicht zu, sind sich Peter von Jeger, Zugleiter, und Pressewart Dag Sterzinger einig. „Bei dem Baumberger Karnevalszug haben wir auch an die Wagenbauer gedacht, die spätestens jetzt Bau- und Wurfmaterial einkaufen müssten“, so die Baumberger. Bei einer kurzfristigen Absage seitens der Politik wäre die ganz Arbeit vergebens und zugleich müssten sie die Kosten trotzdem tragen. Einen alternativen Zugweg, bei dem die Zugänge kontrolliert werden können, verwarf der Arbeitskreis. Bei dem einzig möglichen Zugweg wären kaum Zuschauer gekommen, so ihre Einschätzung.

Der Richrather Karnevalsverein (RKV) und die Prinzengarde Langenfeld (PG) sagen die Damensitzung der Prinzengarde am 22.Januar, die Damensitzung des RKV am 30. Januar, die Gemeinschaftskostümsitzung des RKV und der Prinzengarde am 4. Februar sowie die Herrensitzung des RKV am 20. Februar 2022 ab. „Natürlich bedauern wir, dass wir diesen Schritt gehen müssen“, sagt Karsten Gillmann, Vorsitzender und Literat des RKV am Donnerstagmorgen, 23. Dezember. „Wir kommen damit aber unserer gesellschaftlichen Verantwortung mit Blick auf die Gesundheit der Gäste und Mitglieder nach“, betont er. „Wir informieren nach Weihnachten über das weitere Vorgehen rund um die bereits verkauften Eintrittskarten“, kündigt Gillmann an. Offen sei derzeit noch, welchen finanziellen Schaden die Vereine tragen müssten. Mögliche Hilfen bietet der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen. Die ursprüngliche Registrierungsfrist bis zum 23. Dezember ist inzwischen auf den 31. Dezember verlängert worden. Außerdem steht das Landesprogramm „Neustart miteinander“ für Vereine zur Verfügung. Auf mehrfache Anfrage sah sich die NRW-Staatskanzlei nicht in der Lage, die Höhe der zur Verfügung gestellten Mittel zu beziffern.

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