Langenfeld Training soll E-Bike-Fahrer sicherer machen

Langenfeld. · Radeln mit Elektro-Unterstützung ist in. Die Kehrseite: Die Zahl der Unfälle mit Pedelec und Co. steigt an. Die Verkehrswacht bietet Kurse an, wie jetzt in Langenfeld.

 Pedelec-Fahrer sollten einen Fahrradhelm tragen, rät die Polizei. Beim Training mit der Verkehrswacht – wie jetzt am Samstag in Langenfeld – ist das Pflicht. Die Teilnehmer hatten sichtlich Spaß an dem Programm.

Pedelec-Fahrer sollten einen Fahrradhelm tragen, rät die Polizei. Beim Training mit der Verkehrswacht – wie jetzt am Samstag in Langenfeld – ist das Pflicht. Die Teilnehmer hatten sichtlich Spaß an dem Programm.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Einfach aufsteigen und losfahren: Wer sich den Umstieg vom klassischen Fahrrad auf ein Zweirad mit elektrischer Unterstützung so einfach vorstellt, könnte eine unangenehme Überraschung erleben. Gewicht, Beschleunigung und der Schwerpunkt um den Motor und Akku erfordern eine andere Handhabung, mahnt die Kreis-Verkehrswacht. Die bietet seit vorigem Jahr regelmäßig Sicherheitstrainings für Pedelec- und E-Bike-Fahrer an – in der Regel auf dem Gelände der Kreisverwaltung in Mettmann. „Wir wollten das zunächst in allen Kreisstädten anbieten, hatten aber keine entsprechende Resonanz“, berichtet Michael Gertler, der die Trainingseinheiten gemeinsam mit Moderatoren-Kollege Ralf Hühne leitet.

Am Samstag war er auf Initiative von Polizeihauptkommissarin Katja Lindemann auf dem Schulhof der Langenfelder Prisma-Gesamtschule an der Fröbelstraße zu Gast, um ein Dutzend angemeldete E-Biker für den Straßenverkehr fit zu machen. „Manche unserer Teilnehmer haben gerade einmal zwei Stunden Fahrpraxis, andere sind schon sehr erfahren“, betont Gertler.

Die Schulung folgt dem Trend hin zum E-Bike oder Pedelec: Deutschlandweit melden die Hersteller für 2018 einen Zuwachs bei den Verkaufszahlen von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kehrseite der Medaille: Auch die Zahl der Unfälle ist gestiegen. 389 Rad- und 77 Pedelec-Fahrer verunglückten im Kreis Mettmann laut Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2018 – 22,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 83 Fahrer wurden dabei schwer verletzt. „Falsches Handling und zu schnelles Fahren“ sind laut Verkehrswacht wesentliche Ursachen. „Unfälle passieren zum Beispiel, weil Autos die Geschwindigkeit der Pedelecs unterschätzen oder weil sich deren Fahrer überschätzen“, erklärt Gertler. Verhängnisvollerweise trügen viele Pedelec-Fahrer überdies keinen Helm. Einen solchen müssen die Teilnehmer beim Training der Verkehrswacht auf jeden Fall dabei haben. Sie üben sich im sicheren Aufsteigen, Anfahren, Abbiegen, Slalomfahren und Bremsen. „Sie müssen ein Gefühl für das Pedelec bekommen“, erklärt Gertler.

Zuvor jedoch steht immer erst einmal die Theorie auf dem Programm: Denn zunächst einmal gelte es, die Unterschiede zwischen den Elektrofahrrädern und ihre Antriebsarten zu kennen. Schließlich würden Pedelecs, S-Pedelecs und E-Bikes im Volksmund oft in einen Topf geworfen. Die Ausführungen über Verkehrsregeln oder den toten Winkel ergänzen die Moderatoren der Verkehrswacht durch einen kleinen Film. Sieben bis acht Trainings-Veranstaltungen habe es im vergangenen Jahr gegeben, erklärt Gertler. Zwölf Teilnehmer waren für Samstag in Langenfeld angemeldet. Das ist annähernd das Maximum für den Kurs, der erst einmal in die Winterpause geht – und ab dem kommenden Frühjahr weiteren Elektro-Radlern das Rüstzeug für eine sichere Fahrt mitgeben soll.

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