Langenfeld: Mehr Sicherheit für Radfahrer

Die Solinger Straße wird umgestaltet. Was Radfahrer freut, kommt die Anwohner teuer zu stehen.

Langenfeld. Umbauen - das war am Donnerstag das große Thema im Rathaus. Die lang diskutierte Umgestaltung der Solinger Straße stand im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Bau- und Verkehrsausschusses. Das lockte so viele interessierte Anwohner an, dass bereits im Vorfeld ordentlich umgebaut wurde - und zwar mit zusätzlichen Stühlen.

Die beauftragten Planer berichteten ausführlich über die mögliche Zukunft der Landstraße, die aus Richtung Solingen das Entrée zu Langenfeld darstellt. Die Hauptprobleme des Verkehrsabschnitts von der Richrather Straße bis zur Unterführung Hardt sind altbekannt: eine öde Optik und die Häufung von Unfällen mit Radfahrern.

Ralf Kaulen vom gleichnamigen Planbüro erklärte: "Wir reden über die Hauptachse des kommunalen Radverkehrsnetzes." Dort radeln die Bürger über klassische Radwege, das bedeutet auf einem markierten Bereich auf dem Gehweg. Das verursache jedoch einige Probleme. Gefahrenmomente entstehen, so Kaulen, an Grundstücksausfahrten oder wenn Fahrzeuge rechts abbiegen.

"Viele Konflikte lassen sich vermeiden, wenn wir den Radweg der Fahrbahn zuordnen", so der Planungsexperte. So werden die schwächeren Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbarer. Dass diese Maßnahme auf der Solinger Straße umgesetzt werden soll, darüber bestand grundsätzlich Einigkeit. Nur das Wie ist noch fraglich.

Zwei Planungsvarianten schienen am ansprechensten. Eine Möglichkeit: Man markiert einfach ein wenig um - fertig. Das ist kostengünstig und schnell zu realisieren. Doch eigentlich lag dem Planungsbüro mehr an einer "großen Variante". Sprich: einen umfangreichen Umbau der gesamten Solinger Straße.

Stadtbaurat Hans-Otto Weber hatte die passenden Zahlen. Rund vier Millionen Euro würde die optische und funktionale Verbesserung der Straße kosten. Einen Teil zahlt das Land, einen Teil die Stadt, und ein Restbetrag von 1,35 Millionen Euro - und da spitzte so mancher Zuhörer die Ohren - bliebe an den Anwohnern hängen.

Dafür hörten sich die Visionen der Planer sehr ansprechend an. Erweiterte Seitenräume sollen an einigen Stellen der Straße den Blick auf schöne Ecken lenken, dort, wo es rechts und links nur grau in grau zu sehen gibt, sollen attraktive Mittelachsen die Optik aufbessern.

Diese Variante hat jedoch auch strittige Punkte. Die Anzahl der Parkmöglichkeiten soll von 97 auf 83 reduziert werden. Aus Sicht der Planer jedoch kein Verlust. Sie hatten im Vorfeld ihre eigenen Erhebungen gemacht. Das Ergebnis: "Größtenteils sind mehr als die Hälfte der Kapazitäten noch frei." Zweites potenzielles Reizthema: Die Busse sollen künftig - würde sich die Politik für diese Umbauvariante entscheiden - an einigen Stellen nicht mehr in Buchten halten, sondern auf der Straße.

Die CDU beantragte, das Gehörte nun erst einmal in den Fraktionen zu beraten, um die Diskussion dann in einem zweiten Schritt in eine Bürgeranhörung zu verlagern. Weber von der Stadtverwaltung bat um Beeilung. Potenzielle Fördermittel laufen 2013 aus.

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