Langenfeld: Mehr Obst für die Jüngsten

Dank der Initiative von Manuela Bursch fällt in sieben Kindergärten der Griff zu Gesundem jetzt noch leichter.

Langenfeld. "Die Bananen sind ja krumm", ruft ein Kind aus der Menge und alles lacht. 40 Kinder des katholischen Kindergartens Christus König sind im Turnraum zusammengekommen. Manuela Bursch (37), deren vierjährige Tochter die Kindertagesstätte besucht, hat das Projekt "Kindergarten-Vitamin-Patenschaften für Langenfeld" ins Leben gerufen.

"In den Kindergärten wird schon auf gesunde Ernährung geachtet", sagt Bursch, "aber es geht darum, auch den Nachmittagsbereich abzudecken." Als voll Berufstätige weiß sie ihre Tochter am Christ-König-Weg bis spätnachmittags gut betreut.

"Für die Kinder findet das Leben im Kindergarten statt", sagt sie. Deswegen sei es so wichtig, dass die Kleinen ein Bewusstsein für richtige Ernährung bekommen.

Nicht nur die gemeinsamen Mahlzeiten seien dabei wichtig. "Die Kinder schneiden und schälen Obst und Gemüse selber und lernen dabei gleichzeitig, wie man gesundes Essen zubereitet", sagt Andrea Rüdesheim (42), Leiterin des Kindergartens.

Langenfelder Firmen und Geschäfte unterstützen das Projekt entweder mit Obst- oder mit Geldspenden. Jeweils ein Händler oder eine Firma stattet einen Kindergarten täglich mit zusätzlichem Obst aus.

Unermüdlich war Manuela Bursch unterwegs, hat Geschäftsleute und Firmenleitungen angesprochen, Werbung gemacht für ihre Idee. "Mein Arbeitgeber hat mich unterstützt." Zum Beispiel, wenn sie während der Arbeitszeit in "Sachen Vitamine" telefonieren musste.

Nicht nur der Kindergarten, den ihre Tochter besucht, profitiert davon. Für sechs weitere der insgesamt 24 Kindertagesstätten Langenfelds sind schon Vitamin-Patenschaften übernommen worden. Alle hat Busch vermittelt.

"Es gibt bereits viele Schulprojekte dieser Art, aber im Bereich der Kindergärten ist noch Nachholbedarf", meint Busch, die sich auch im Kampf gegen die Bayer-Kohlenmonoxidleitung als Gründerin einer Elterninitiative einen Namen gemacht hat.

"Wenn Frau Busch im Rathaus anruft, kann man sicher sein, dass sie ein Anliegen mit Hand und Fuß vorbringt", sagt Bürgermeister-Referent Frank Schneider (CDU) als die Patenschaftsurkunde übergeben wird.

Die Stadt wolle die Aktion unterstützen, damit noch viele weitere Patenschaften hinzu kommen.

Mit dem Erreichten gibt sich Manuela Bursch nicht zufrieden. Sie möchte auch die bestehenden Angebote, etwa des Kreisgesundheitsamtes, besser bekannt machen. "Außerdem bin ich auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die Workshops anbieten können."

Ihr schweben Kochkurse vor, in denen Eltern, Kinder und Erzieherinnen gemeinsam erfahren, wie man Gesundes dekorativ herrichtet. "Denn das Auge isst mit".

Bliebe noch zu fragen, was die Kinder von der Sache halten. "Ich find´ das gut und lecker", sagt die vierjährige Tina und verschwindet mit ihrer Freundin, weil sie jetzt "Fangen" spielen müssen.

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