Langenfeld Die Schulen sollen digitaler werden

Langenfeld. · Bürgermeister Frank Schneider geht bei bei der Digitalisierung der Schulen nun in die offensive und will einen „Runden Tisch“ einrichten. Dort werden Schulleitungen ihre Konzepte vorstellen.

 Die Langenfelder Schulen sollen im Hinblick auf die Digitalisierung weiter ausgebaut werden.

Die Langenfelder Schulen sollen im Hinblick auf die Digitalisierung weiter ausgebaut werden.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Im Herbst 2019 hat Fachbereichsleiter Ulrich Moenen einen Medienentwicklungsplan zur Digitalisierung der Langenfelder Schulen vorgestellt. Das Konzept sieht eine umfassende Erneuerung und Erweiterung der medialen Ausstattung aller Schulen vor. 6,4 Millionen Euro will die Stadt investieren, gestreckt bis 2024. Hintergrund war der von der Bundesregierung geschlossene Digitalpakt. Daraus erhält die Stadt rund 1,29 Millionen Euro.

Jetzt geben die Auswirkungen der Corona-Krise diesem Plan einen neuen Schub. Ein Runder Tisch, an dem Vertreter aller Schulen sitzen, soll eingerichtet werden. Denn die Corona-Krise hat gezeigt, wie dringlich es ist, digitales Lernen und Lehren bei Schülern und Lehrern zu etablieren. „Auf dieser Basis haben wir an der Prismaschule bereits beste Voraussetzungen geschaffen, die in den vergangenen Wochen deutlich zum Tragen kamen“, hebt Bürgermeister Frank Schneider hervor.

Er möchte den dortigen Standard auf alle Schulen übertragen. „Wir müssen jetzt alle im Rahmen unserer Möglichkeiten stehenden Register ziehen, um auf diesem Gebiet schnellstmöglich optimale Bedingungen für die Kinder und Jugendlichen an unseren Schulen zu schaffen“, kündigt er an. „Für eine erfolgreiche Umsetzung des Medienentwicklungsplanes der Langenfelder Schulen ist es aus Sicht der Schulverwaltung wichtig, dass alle beteiligten Akteure ein gemeinsames Verständnis davon haben, welche Ziele dazu umgesetzt werden müssen. Grundlage hierfür ist, eine gemeinsame Vorstellung davon zu entwickeln, was digitale Bildung ist. Die Umsetzung soll für alle beteiligten Akteure transparent geplant und umgesetzt werden“, erläutert Fachbereichsleiter Ulrich Moenen die Initiative des Langenfelder Bürgermeisters.

Frank Schneider will ab sofort neben Stadtelternpflegschaft, Schulleitung und Lehrerschaft jeder Schule auch die Verwaltung mit Schulverwaltung, IT und Gebäudemanagement sowie Politikern und Schülervertretern zu Workshops an einen Tisch holen. Dabei sollen die Maßnahmen zur „Digitalen Schule“, zügig, zielgerichtet und effektiv in konkrete Realisierungskonzepte gegossen werden.

„Wir werden in den nächsten Tagen einen gemeinsamen Weg finden, auf den sich alle Beteiligten verbindlich vereinbaren. Dabei ist es mir ein Anliegen, dass keine Schülerin und kein Schüler zurückgelassen wird – weder inhaltlich, noch in Sachen Ausstattung und digitaler Lernmöglichkeiten im heimischen Kinderzimmer. Hier ist schnelle und unkomplizierte Hilfe für alle zu leisten, damit in Sachen ‚Homeschooling’ gleichwertige Lernbedingungen geschaffen werden“, schließt Schneider ab. Er setzt dabei auf ein hohes Engagement bei allen Beteiligten: „Nur mit gemeinsam definierten Zielen und der Einsatzbereitschaft aller Beteiligten kann und wird dieser beschleunigte Weg zu digitalem Lernen gelingen“.

Die BGL-Fraktion im Langenfelder Stadtrat begrüßt die Initiative. „Die Qualität des Heimunterrichts ist leider extrem abhängig vom Engagement der jeweiligen Schule und einzelner Lehrer“, so Torsten Fuhrmann (BGL). Deshalb seien eine zusätzliche Ausstattung und Schulungsangebote für Lehrer wichtig. „Wir erwarten, dass alle Schulleitungen einen Mindeststandard beim Online-Unterricht erfüllen.“ Ihre Forderungen hatte die Bürgergemeinschaft dem Bürgermeister bereits in einem offenen Brief mitgeteilt.

Noch ist dieser Standard nicht erreicht. Der Status quo etwa am Konrad-Adenauer-Gymnasium hat sich seit dem Herbst kaum verändert. Fehlende Ausstattung mit Rechnern bei Lehrern, Schülern und Verwaltung hatte Schulleiter Dr. Stephan Wippermann-Janda 2019 beklagt. Auch für Fortbildungen hatte er plädiert. Das dürfte nun kommen, ist er sicher. „Wir bringen gerade unser Konzept in Form“, sagt der Leiter des KAG.

Stephan Wippermann-Janda ist zuversichtlich, dass die Corona-Krise der Digitalisierung an allen Schulen den notwendigen Schub verleihen wird.

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