Langenfeld: Haus Katharina - Ein Brunnen als Grundstein

Am Mittwoch wurde der Startschuss für den Bau des neuen Richrather Pflegeheims gegeben.

<strong>Langenfeld. Wie kann eine Grundsteinlegung für ein Haus aussehen, das gar keinen Grundstein besitzt? Vor diese Frage sahen sich Margarete Wilmsen, Leiterin des St. Martinus-Hofes, und die Franziskanerinnen zu Olpe gestellt, als es um die Erweiterung der Senioren-Wohnanlage um ein Pflegeheim mit 49 stationäre und vier Kurzzeitpflegeplätzen ging. Denn das Haus Katharina wird Mitte Mai vom thüringischen Fertighaus-Hersteller Kleusberg in 50 Bauteilen nach Richrath angeliefert, soll innerhalb von einer Woche stehen, und im September eröffnen.

Ein Garten, der die Sinne anspricht

Und weil das neue Heim auch einen Garten erhalten soll, der die Sinne von Demenzkranken anregen soll, kam Wilmsen die Idee, wie die knifflige Frage zu lösen ist. "Wir werden gleich mit Hilfe von Schwester Mediatrix einen Brunnen in Betrieb nehmen, der dort seinen Platz finden wird", sagte die Hausleiterin. Die Generaloberin der Franziskanerinnen griff das Bild auf: "Wo Wasser fließt, ist Leben möglich", so die Ordensschwester. Dass das neue Haus der Heiligen Katharina von Siena (1347-1380) gewidmet wird, findet Schwester Mediatrix passend. Schließlich habe sich die Mystikerin und kritische Kirchengelehrte aus dem 14. Jahrhundert schon früh der Pflege von Kranken und Armen verschrieben. Die Menschen so anzunehmen, wie sie sind, dieses Leitbild Katharinas müsse auch für die Betreuung im Pflegeheim gelten. "Ein Zuhause als einen Ort zum Aufatmen", wünschte sich die Oberin für das Haus Katharina im Kreise der Bewohner des Martinus-Hofes.

"Auf diesen Tag haben wir lange gewartet", gestand Friedrich Elask, der für die rund 80 Mieter der Anlage sprach. Eigentlich wolle niemand in den letzten Lebensabschnitt in einem Pflegeheim verbringen, "doch das Leben lehrt uns, dass wir auf dem Weg zur Endstation manchmal eine solche Zwischenstation einlegen müssen". Da sei es gut, dass mit dem Haus Katharina vertraute Lebensumgebung und Kontakte gehalten werden könnten.

"Ich möchte die Einrichtung in dem Geiste führen, dass ich dort selber gerne einziehen würde", sagte Margarete Wilmsen, die beide Häuser leiten wird.

Pfarrer Gerhard Trimborn erteilte dem Neubau den Segen.

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