Engagiert Flüchtlingshilfe hilft bei Jobsuche

Langenfeld. · Der Verein kooperiert seit kurzem mit den Willkommenslotsen der IHK Düsseldorf. Er vermeldet erstaunliche Fortschritte bei der Integration der Langenfelder Migranten.

 IHK-Willkommenslotsin Gisela Kwiatek (3.v.l. ) sowie Frank Schöler (r.) und Rainer Schlatmann (2.v.r.) von der Flüchtlingshilfe Langenfeld freuen sich über das Engagement der an dem Projekt beteiligten Zuwanderer.

IHK-Willkommenslotsin Gisela Kwiatek (3.v.l. ) sowie Frank Schöler (r.) und Rainer Schlatmann (2.v.r.) von der Flüchtlingshilfe Langenfeld freuen sich über das Engagement der an dem Projekt beteiligten Zuwanderer.

Foto: RP/Flüchtlingshilfe Langenfeld

Das Erlernen der deutschen Sprache und der erfolgreiche Einstieg in die Arbeitswelt gelten als wesentliche Bausteine der Integration. In beidem unterstützt auch die Flüchtlingshilfe Langenfeld Menschen, die wegen Krieg und Gewalt ihre Heimatländer verlassen haben. „Mit der Integration der in Langenfeld lebenden Migranten geht es weiter gut voran“, resümert Rainer Schlatmann, der sich im Verein um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Ein Großteil der Flüchtlinge, die die Ehrenamtler betreuen, habe inzwischen das Niveau B1 erreicht – laut Europäischem Referenzrahmen die „fortgeschrittene Sprachverwendung“. Bedeutet: Der Betreffende kann sich in den meisten Situationen verständigen und zusammenhängend über vertraute Themen berichten. Nun gehe es für manch einen darum, noch flüssiger zu sprechen und auch mit Fachsprache für das Berufsleben umgehen zu können.

IHK bildet Schnittstelle zwischen Flüchtlingen und Firmen

Ein neues Projekt der Flüchtlingshilfe ist die Zusammenarbeit mit den Willkommenslotsen der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die bilden – gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium – eine Art Schnittstelle zwischen Flüchtlingen und Unternehmen, um die Wünsche beider Seiten zu erfüllen. Sie prüfen Ausbildungs- und Beschäftigungsnachweise, machen die Arbeitssuchenden in Bewerbungtrainings fit für den beruflichen Neustart und stellen den Kontakt zu den Arbeitgebern her. „Viele der Flüchtlinge haben in ihren Heimatländern in verschiedenen Berufen der Industrie, des Handwerks oder im Dienstleistungsbereich gearbeitet“, erklärt Frank Schöler vom Vorstand der Flüchtlingshilfe. Daher brächten sie eigentlich gute Voraussetzungen für eine Arbeitsaufnahme mit. „Leider“, schränkt Schöler ein, „gelingt dies nicht in dem Maße, wie es zur sozialen Integration notwendig und wünschenswert wäre.“ Deshalb brauche es ein gut funktionierendes Netzwerk, um bestimmte Hürden zu überwinden. In regem Kontakt stehe die Flüchtlingshilfe etwa mit Jobcentern, Handwerkskammern und auch direkt mit Unternehmern.

Kürzlich besuchte eine Willkommenslotsin die Flüchtlingshelfer: Mit dabei waren beim Treffen fünf Arbeitssuchende mit Fluchthintergrund, darunter Juristen, ein Chemiker und eine Verwaltungs- und Finanzfachwirtin. Sie sollen bald an persönlichen Bewerbungsgesprächen teilnehmen.

Rund 100 ehrenamtliche Helfer engagieren sich in der Flüchtlingshilfe Langenfeld. „Die Resonanz ist gut“, sagt Rainer Schlatmann, betont aber auch: „Es waren mal wesentlich mehr Menschen.“ Zusätzliche Hilfte sei erwünscht. Schließlich erfordere die Unterstützung von Flüchtlingen im Alltag viel Einsatz – und unterschiedliche Talente: Das Angebot der Flüchtlingshilfe umfasst zum Beispiel die Schülernachhilfe in Zusammenarbeit mit dem Verein „Soziale Brennpunkte“, Fahrradkurse für Frauen, die Gestaltung von kulturellen und Freizeitaktivitäten sowie die Vermittlung von Wohnraum.

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