Langenfeld Hochwasser verlangte Langenfelder Feuerwehr und Bürgern viel ab

Langenfeld. · Im Sozial- und Ordnungsausschuss waren neue Entwicklungen und ereignete Einsätze das große Thema. Notfalleinsätze steigen.

 Marion Prell, Wolfram Polheim und Frank Noack.

Marion Prell, Wolfram Polheim und Frank Noack.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Starkregen im vergangenen Jahr hat der Feuerwehr Grenzen aufgezeigt und wachgerüttelt. Gleich an drei Tagen im Mai und Juni überlasteten die Wassermassen die Kanalisation und die offenen Bäche, überfluteten Straßen und Keller. An die damit verbundenen Großeinsätze erinnerte der stellvertretende Feuerwehrchef Frank Noack am Mittwochabend im Sozial- und Ordnungsausschuss, als er vor den Stadtpolitikern den Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr vortrug.

„Die drei Starkregenereignisse haben sowohl den betroffenen Bewohnern als auch der Feuerwehr viel abverlangt“, betonte Noack. Sehr hilfreich seien für künftige Einsätze dieser Art vier Boxen mit Extra-Ausstattung für Hochwasser und Sturm, die die Stadtverwaltung kürzlich für die Feuerwehr angeschafft hat. „Darin befinden sich Pumpen, Schläuche, Kettensägen und Schnittschutzhosen“, berichtete Noack im Ausschuss. An Bord der Mannschaftstransportwagen könnten die Wehrleute damit bei Sturm und Starkregen „als selbständige Einheiten operieren“.

Mitgliedszahl ist kontinuierlich über die Jahre gestiegen

„Sehr erfreulich“ nannte Noack die Mitgliederentwicklung. Der schon in den Vorjahren verzeichnete Zuwachs bei den ehrenamtlichen Kräften habe sich fortgesetzt. Seit 2014 stieg deren Zahl von damals 92 Mitgliedern kontinuierlich auf 141 im vergangenen Jahr. Dies ist nach den Worten von Feuerwehrchef Wolfram Polheim „umso erfreulicher“, da bundesweit bei den freiwilligen Kräften die Tendenz eher rückläufig sei. Mehrere Kampagnen und die Öffentlichkeitsarbeit haben laut Polheim wohl zu diesem Erfolg in Langenfeld beigetragen. Dagegen gab es bei den hauptamtlichen Feuerwehrleuten in Langenfeld seither ein Auf und Ab. Deren Zahl lag 2014 bei 59, schwankte danach (2015: 56/ 2016: 64/ 2017: 58) und betrug im vergangenen Jahr 67 Mitglieder. Berufsfeuerwehr und Ehrenamtliche hatten 2018 gleichermaßen viel zu tun. Die Gesamtzahl der Einsätze stieg gegenüber dem Vorjahr (1119) leicht an auf 1194 Einsätze. Davon handelte es sich nach Noacks Angaben in 142 Fällen um Brandeinsätze.

In der Ausschusssitzung erinnerte er die Stadtpolitiker an das Feuer im Umspannwerk im Februar und den Brand einer Fräsmaschine auf der A 3 im Mai. „Der Fahrer hatte die brennende Maschine noch von einer Brücke weggefahren und so einen höheren Schaden verhindert, wurde aber schwer verletzt.“ Neben den 142 Brandeinsätzen rückte die Feuerwehr letztes Jahr 754 Mal wegen technischer Hilfeleistungen aus und 298 Mal nach Fehlalarmen. Zusammen mit dem Rettungsdienst (9456 Einsätze plus 1616 Fehlalarme) summierte sich die Zahl aller Einsätze im vergangenen Jahr auf 12 266. Dass die Zahl von
9456 Rettungsdiensteinsätzen unter der aller vier Vorjahre liegt, begründete Polheim in der Ausschusssitzung so: „Es sieht rückläufig aus, ist aber nicht so. Wir versuchen aus logistischen und ökonomischen Gründen, den Einsatz unserer Fahrzeuge effektiv zu verknüpfen.“ Deswegen sei die Disposition des Krankentransports auf die Kreisleitstelle verlagert worden, die durch entsprechende Planung überörtlich die Zahl von Leerfahrten verringere.

Anders sieht es im Rettungsdienst aus. „Die Zahl der Notfalleinsätze steigt ständig an“, betonte Polheim. Die Feuerwehr soll im Herbst einen dritten Rettungswagen erhalten.

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