Langenfeld Wasserburg Nur der Schnee fehlt zum Fest

Langenfeld · Viele Hundert Gäste haben den Advent auf der Wasserburg Haus Graven gefeiert, mit reichlich weihnachtlichem Gesang örtlicher Chöre.

 Advent auf Haus Graven in Langenfeld: Daja, Kamil, Carolin und Riko Rypa (v.l.) haben die Weihnachtslieder mitgesungen. 

Advent auf Haus Graven in Langenfeld: Daja, Kamil, Carolin und Riko Rypa (v.l.) haben die Weihnachtslieder mitgesungen. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Werbeflyer für einen stimmungsvollen Advent auf der Wasserburg Haus Graven zeigt einen schneebedeckten Innenhof und einen fast zugefrorenen Wassergraben. Doch wann es tatsächlich in den letzten Jahren so festgerecht und idyllisch im Burghof zuging, daran können sich Burkhard Worm und Lothar Marienhagen vom Förderverein kaum noch erinnern. Wohl aber an schlechtere Wetterlagen als gestern. An Sturm, der den Musikern die Notenblätter wegwehte, und an Dauerregen.

Doch auch ohne Schnee ging es gestern stimmungsvoll zu im Innenhof der Burg. Ein geschmückter Tannenbaum, weihnachtliche Live-Musik, ein wärmender Punsch, Würstchen und Torte – machten den Besuchern Spaß. Der Spielmannszug der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Richrath spielte sich quer durch sein Weihnachts-Repertoire, während der Innenhof sich mit zunehmender Uhrzeit immer mehr füllte. Zur Freude von Burkhard Worm, der bereits seit Sommer am Programm arbeitet. „Die Musikgruppen müssen früh Bescheid wissen. Und weil wir so kurz vor dem Fest mit unserer Feier dran sind, sind viele Musiker schon in Urlaub.“ Das merkten die Besucher allerdings nicht, denn wenn auch einige in den Orchestern und Chören fehlten – die Bühnen waren dennoch gut besetzt.

Nikolaus Heinrich Klassen, Karnevalsprinz aus dem Jahr 2011, suchte hinter den Kulissen seine kleinen Geschenke zusammen, die er nicht nur an die Kinder verteilte, sondern auch an die Erwachsenen, die bereit waren, ein Gedicht aufzusagen. „Leider trauen sich die Kinder nicht so wirklich“, sagte er. „Sie sind einfach ein bisschen schüchtern.“ Ist ihnen vielleicht vor den vielen Menschen auch nicht zu verdenken. Da nützt es auch nichts, dass Klassen ein sehr versierter Nikolaus ist, der seit fünf Jahren auch bei der CDU in Wiescheid auftritt und einfach „einen Heidenspaß am Verkleiden hat“ – egal, ob Karneval oder Weihnachten.

Wie Ute Willems vom Förderverein hatten sich wieder viele Mitglieder eingefunden, verteilten Glühwein und Punsch und sahen nach dem Rechten. Ute Willems hatte sich gerade mal ein paar Stunden von der Familie loseisen können und saß im hübsch geschmückten Vorraum der Burg an der Glühwein-Kasse. „Ich bin so froh, dass so viele Leute hier ehrenamtlich mitmachen. Sonst könnten wir das gar nicht anbieten“, sagt Worm mit Blick auf das wuselige Heer an freiwilligen Helfern.

Sieben Chöre und Orchester zauberten Feststimmung

Auch die sieben Chöre und Orchester aus Langenfeld machten natürlich aus reinem Vergnügen mit. Die wunderbare „S(w)inging Family“ animierte die Besucher am Nachmittag zum Mitsingen, ehe der Chor „Voice Art“ in der anheimelnden Atmosphäre der Dämmerung und weihnachtlicher Beleuchtung mit seinen populären Liedern mitriss. „Das ist doch eine wunderbare Stimmung hier“, schwärmte Besucherin Lilo. „Wir kommen jedes Jahr. Das gehört bei uns zur Adventszeit dazu“, sagt sie. Und auch, dass kein Markt mit Verkaufsständen da sei, trage zur Kommunikation und zur Entspannung bei. „Ja“, sagt Marienhagen, „unsere kleine Adventsfeier hat in den neun Jahren ihres Bestandes nichts an Attraktivität eingebüßt.“

Die Verantwortlichen hoffen, dass das in Zukunft so bleibt, wenn die Naturschützer einziehen und man sich neu arrangieren muss. „Aber eigentlich kann das doch nur eine Bereicherung für uns alle sein“, meint Marienhagen vom Förderverein, der bisher als Hausherr mit Ausstellungen, Konzerten und anderen Events die Burg belebte.

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