Langenfeld Eine Städtepartnerschaft aus Liebe

Langenfeld. · Die Partnerschaft mit dem französischen Senlis geht auf die Liebe zwischen einer Französin und einem Langenfelder zurück.

 Die Innenstadt Senlis zieren kleine, traditionelle Läden und Gastronomiebetriebe. Seit 50 Jahren besteht die Partnerschaft mit Langenfeld.

Die Innenstadt Senlis zieren kleine, traditionelle Läden und Gastronomiebetriebe. Seit 50 Jahren besteht die Partnerschaft mit Langenfeld.

Foto: Stephan Meisel

Das französische Senlis ist Langenfelds älteste Partnerstadt – die Verbindung besteht mittlerweile seit genau 50 Jahren. Als Höhepunkt des diesjährigen Ländermottos „Bonjour la France!“ wird das Goldjubiläum am Wochenende ausgiebig in Langenfeld gefeiert. Hier einige Stichpunkte zu dieser Partnerschaft.

Die Stadt

Die Kleinstadt Senlis liegt nur knapp 50 Kilometer nördlich von Paris, hat rund 15 000 Einwohner und eine etwa 2000-jährige Geschichte. Die einstige Hauptstadt der keltischen Silvanekter (Sulbanectes) hieß zu Römerzeiten Augustomagus. Sehenswert sind bei einem Stadtbummel vor allem die Kathedrale Nôtre-Dame aus dem 12. Jahrhundert, die gallorömische Stadtmauer mit 16 erhaltenen Türmen und Resten des Amphitheaters, Schloss, Bischofspalast, spätgotisches Rathaus, etliche weitere mittelalterliche Bauten und das gemütliche Ortszentrum mit netten Läden und Restaurants.

Partnerschaft

Ausgangspunkt war die Liebe zwischen dem Langenfelder Ulrich Waltking und der Senliserin Nicole Percot, die 1968 heirateten. Brautvater Gaston Percot war Chef der Senliser Feuerwehr und knüpfte Kontakte zu seinen Langenfelder Amtskollegen. Aus einem Treffen entwickelten sich gegenseitige Besuche zwischen Feuerwehrleuten beider Städte. Die Senliser Realschule war hiervon begeistert und knüpfte Kontakte zur Johann-Gutenberg-Schule, erste Schüleraustausche folgten. Laut Stadtchronist Rolf Müller war es nur noch ein formeller Akt, als die Kommunalpolitiker beider Städte eine offizielle Partnerschaft beschlossen. Bürgermeister Hans Litterscheid und sein französischer Amtskollege Yves Carlier besiegelten sie 1969 mit ihren Unterschriften am 3. Mai in Langenfeld und am 22. Juni in Senlis.

Der Austausch

Nach Angaben von Rathaussprecher Andreas Voss hat sich seither „ein intensiver Austausch auf nahezu allen Ebenen“ entwickelt. Über die vereinbarten Begegnungen von Schülern, Vereinen und anderen Gruppen hinaus ergaben sich privat viele Freundschaften. Das unterstreicht für das Partnerschaftskomitee (Parkom) Langenfeld dessen Vorsitzender Elmar Widera. „Die Fülle an geplanten Aktivitäten zeigt deutlich, dass diese Partnerschaft mit Senlis wirklich mit Leben gefüllt ist und auch nach 50 Jahren noch immer Bestand hat.“

Vorhaben in diesem Jahr

Über die Jubiläumsfeierlichkeiten an diesem Wochenende (siehe Infobox) hinaus nannte Parkom-Sprecherin Katja Chalupka etliche Vorhaben. So gibt der Chor „Voice Art Langenfeld“ Ende Mai in Senlis ein Konzert. Das Gitarrenensemble „Saitenweise“ der Musikschule nimmt am 21. Juni in Senlis an einem Musikfestival teil. Zugleich führt eine viertägige (ausgebuchte) Studienfahrt von VHS und Parkom nach Senlis. Beim Drei-Länder-Senioren-Treffen der Arbeiterwohlfahrt im September macht auch die gemeinsame italienische Partnerstadt Montale mit. Langenfelder Feuerwehrleute fahren Ende September nach Senlis, in den Herbstferien trainieren Jugendfeuerwehren beider Partnerstädte gemeinsam; und die SG Langenfeld richtet ein Handballturnier mit Teilnehmern auch aus Senlis aus. Schließlich erwartet der Singekreis an St. Josef zu seinem 50-jährigen Bestehen am 5. Oktober den „Chorale de ­l’Haubergier“.

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