Langenfeld: Entschuldungsfete für 150.000 Euro

Im Hauptausschuss stimmte die Mehrheit für ein teureres Programm. Für 36 Vereine wird es Ausschüttungen geben.

Langenfeld. Aller guten Dinge sind drei, heißt es im Sprichwort. Das gilt auch für Langenfelds Entschuldungsfete. Das historische Ereignis, auf das mehr als 20 Jahre hingearbeitet wurde, wird zusammen mit dem 60. Stadtgeburtstag vom 3. bis 5. Oktober drei Tage lang gefeiert. Das Motto der Party: "Goldene Zeiten".

Jeder Festtag ist Langenfeld 50.000 Euro wert. CDU, BGL und FDP stimmten im Hauptausschuss dafür, die zunächst fürs Programm vorgesehenen 50.000 Euro zu verdreifachen. Das ist der SPD zu viel des Guten, sie votierte dagegen.

Für die rund 2,50 Euro pro Kopf bekommen die Langenfelder einiges geboten: unter anderem ein Konzert der Bergischen Symphoniker im transparenten Festzelt, den Großen Zapfenstreich der Schützen mit krönendem Feuerwerk und einen Familiensonntag mit jeder Menge Aktionen für Kinder auf dem Marktplatz.

Nicht ganz so einig wie beim Feiern waren sich die Fraktionen in Bezug auf den Vorschlag der CDU-Mehrheit, am Gebäude der SilagHandel AG mit einem rund 500 Quadratmeter großen Werbebanner an der A3 auf das schuldenfreie Langenfeld aufmerksam zu machen. Die 60.000 Euro, die das Aufhängen des Riesen-Transparents vom 20. September bis 10. Oktober kosten soll, waren im Budget der Stadt nicht eingeplant.

"Diese Werbung ist nicht mehr nötig. Dass wir bald schuldenfrei sind, war in allen Medien und ist in der Nachbarschaft längst bekannt", sprach sich Bernhard Baer (SPD) für den Verzicht aus. Fraktionskollege Lothar Witzleb riet gar zu mehr "Bescheidenheit und Demut" im Umgang mit dem Erfolg Entschuldung.

Weil das Citymanagement für die dazugehörige Fete mit Flyern und normalen Großplakaten über Langenfeld hinaus werben wird, hält auch Gerold Wenzens (BGL) das Banner für überflüssig. Grüne und FDP winkten ebenfalls ab.

Doch die CDU setzte sich wieder mal ganz alleine durch. "Das ist eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung. Wir investieren einen fünfstelligen Betrag, um später zumindest einen sechsstelligen zu bekommen", so Michaela Detlefs-Doege.

Dass Langenfeld im Juli 2007 an der A3 auf gleiche Weise auf seine günstige Gewerbesteuersätze aufmerksam machte, habe der Wirtschaftsförderung Dutzende Anfragen von Unternehmern beschert, so Bürgermeister Magnus Staehler. "Daraus wurde eine siebenstellige zusätzliche Steuereinnahme", versicherte der Christdemokrat.

Beschlossene Sache sind auch die präzisierten Richtlinien für die Verteilung der Erträge aus dem "Gesellschaftsfonds" (die WZ berichtete). Einstimmig wurde die von der Verwaltung vorgelegte Liste für die Ausschüttung am 3. Oktober gebilligt. 36 Vereine und Verbände werden in ihrem bürgerschaftlichen Engagement mit rund 156.000 Euro unterstützt. 14 Antragsteller gehen leer aus, weil es für ihre Projekte andere Fördermöglichkeiten gibt oder sie rückwirkend um Unterstützung baten.

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