Langenfeld: Ein Stück Herz von Richrath

Der Richrather Weihnachtsmarkt inmitten des Stadtteils war wieder ein voller Erfolg. Allerdings war die drohende Schließung der Martinus-Schule ein Wermutstropfen.

Langenfeld. Der Bierstand am Eingang zum Richrather Weihnachsmarkt war chancenlos. "Es liegt wohl Schnee in der Luft", meinten viele Besucher angesichts des kühlen Wetters und wandten sich umgehend dem stets am gleichen Platz aufgestellten duftenden Glühweinstand des RKV Schwarz-Weiß zu. "Soll ich euch noch einen holen?" fragte Lothar Portugall seinen Schützenfreund Franz-Josef Gladbach und Ex-Bürgermeister Magnus Staehler, der aus langjähriger Verbundenheit den inzwischen zum 14. Male im Innenhof des Pfarrzentrums St.Martin veranstalteten Weihnachtsmarkt besuchte. "Aber bitte mit Geschmack", wünschten die Angesprochenen und meinten damit den kräftigen Schuss Amaretto, der den "Seelenwärmer" aufwertet.

Wie immer beteiligten sich die Richrather Vereine und Gemeinschaften mit ihren Ständen an der vorweihnachtlichen Veranstaltung. Die Schießfrauen St. Martin luden zu schmackhaften, von ihnen selbst zubereiteten Suppen ein. Die Sänger des Kirchenchors Cäcilia hatten in den vergangenen Tagen 340 Kilo Kartoffeln für leckere Reibekuchen geschält, die Werkstätten für Behinderte waren mit gleich mehreren Ständen, an denen es unter anderem die beliebte Räuberpfanne gab, vertreten.

Und die beiden zehn- und elfjährigen Messdienerinnen Aurora und Florence verkauften frisch gebrannte Mandeln, während zu gleicher Zeit Kinder der Kita St. Martin unter Anleitung von Erzieherin Monika Wirtz aus Korken und Wollfäden kleine Krippen bastelten. Die fünfjährige Fabienne war über den Sinn der Krippenbastelei schon gut informiert.

Lebhafte Diskussionen gab es den ganzen Tag über die mögliche Schließung der Martinus-Schule nicht nur an deren Stand. "Da ist doch nichts mehr passiert in den vergangenen Jahren, es ist unglaublich, wie eine Schule so schnell absteigen kann. Aber sie gehört einfach zu uns", meinte der Ur-Richrather Franz-Josef Gladbach. "Diesmal haben wir nur 14 Abgänge aus unserem Martinus-Kindergarten, in den beiden folgenden Jahres sind es 32 und 33 Kinder", blickte Leiterin Gisela Schipper doch ein wenig optimistisch in die Zukunft.

Leidenschaftlich sprach sich Elisabeth Meyn für den Erhalt der Schule aus. "Mein Sohn ist von 1998 bis 2002 in diese Schule gegangen. Dort hat er ein Fundament mit Werten fürs Leben erhalten."

Und Schulleiterin Rita Leonhardt sagte im Kreise ihrer Kolleginnen, sie alle wollten die Frist bis zur endgültigen Entscheidung im Februar nutzen, um die Schließung zu verhindern. Derweil tanzten die Mädchen und Jungen der Klasse zwei auf der Bühne einen "Lichtertanz", der als Zeichen der Hoffnung gedeutet werden durfte.

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