Langenfeld: Eigenes Job-Büro in der Schule

Aktion: Seit rund 20 Jahren engagiert sich die Kopernikus-Realschule in Sachen Ausbildung und Berufsförderung. Nun hat sie dafür einen eigenen Raum eröffnet.

Langenfeld. Wenn es um die Themen Berufsberatung und -förderung geht, war die Kopernikus-Realschule anderen Lehranstalten schon immer einen Schritt voraus. Vor rund 20 Jahren war sie die erste Realschule Nordrhein-Westfalens, die Betriebspraktika in ihren Lehrplan einbaute, 2006 gab es wegen zahlreicher weiterer Maßnahmen das Gütesiegel "Berufswahl- und Ausbildungsfreundliche Schule", am Mittwoch nun weihte sie ihr eigenes Berufsorientierungsbüro (BOB) ein.

"Wir wollen die Kräfte und Ideen bündeln. Vorher waren alle Unterlagen in mehreren Räumen und bei mehreren Personen verteilt. Jetzt haben wir erstmals alles auf einen Blick", erklärt Ilona Drießen, zweite Konrektorin, die Idee dahinter. Doch das BOB soll mehr sein als eine reine Daten- und Aktensammlung. Vielmehr soll es eine Art Berufsinformationszentrum sein - ähnlich denen im Arbeitsamt. "Alles in einem", sagt Drießen und zählt auf: Beratungszimmer, Rechercheraum, Sammelstelle für Musterbewerbungen und Formulare, Medienbibliothek mit Internetzugang und Anlaufpunkt für alle Fragen rund um Beruf und Ausbildung. All das vereint das neue Büro, das in der ehemaligen Hausmeisterwohnung ein zu Hause gefunden hat.

Die Kopernikusschule reagiert damit auf die veränderte Arbeitswelt. "Wenn der Vater früher Elektriker war, wurde es der Sohn auch. Heute ist das anders. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass die Schüler kaum mehr einen Überblick über alle Berufe haben. Da wollen wir ansetzen, die Interessen der Schüler ausloten und sie zielgerecht beraten", sagt Drießen. Generell neu ist das nicht für die Kopernikusschule. Seit Jahren kümmert sie sich nicht nur um Noten und Abschlüsse, sondern auch darum, dass ihre ehemaligen Schüler den Übergang in die Arbeitswelt schaffen.

Sehr zur Freude der Schüler, die durch das BOB nun eine noch bessere Beratung bekommen: "Vorher liefen die Gespräche immer in wechselnden Klassenzimmern ab. Jetzt haben wir endlich einen festen Anlaufpunkt", freut sich Schülersprecher Yannik Hörner.

Einfacher wird die Arbeit nun auch für Laura Fabbricatore und Michael Ahlefeld von der Agentur Wipa aus Düsseldorf. Ein Mal im Jahr lädt die Agentur die Kopernikusschüler ein, um Bewerbungsgespräche und -tests zu simulieren. "Wir wollen den Schülern klar machen, auf was Arbeitgeber achten, und wie man sich am besten verkauft", sagt Ahlefeld, der die Schüler in den Wochen danach immer zur Manöverkritik in Langenfeld besucht. "Durch das neue Büro haben wir jetzt ganz andere Möglichkeiten. Wir können unsere Unterlagen gesammelt anbieten und hier unsere Stärken- und Schwächen-Analyse machen."

Dann würde aus dem BOB das, was sich Konrektorin Drießen wünscht: Die Voraussetzung für Kontinuität. "Die Schüler sollen ein Gefühl dafür entwickeln, das Berufsförderung zum Alltag unserer Schule gehört."

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