Langenfeld: Der Arzt-Besuch wird im Teddy-Hospital versüßt

Mehr als 150 Kinder kamen am Mittwoch in die Sprechstunde am Winkelsweg und verloren dabei spielerisch ihre Angst.

Langenfeld. Der fünf Jahre alte Felix strahlt. Seinem um zwölf Monate jüngeren Teddy "Felix" geht es wieder besser. Beim Umhertollen hatte der plüschige Freund plötzlich über "Fußweh" geklagt. Nur gut, dass am Mittwoch Sabine Muscheid zur Stelle war.

Im Saal des Schaustalls hatte die Langenfelder Kinderärztin ihre Praxis im Teddy-Hospital eingerichtet und das gebrochene Bein des Bärchens schnell versorgt. "So, und heute Abend gibst Du ihm noch eines der roten Gummibärchen, die helfen neben dem Verband gegen die Schmerzen", gab Muscheid dem Jungen noch mit auf den Weg zurück zu seiner Gruppe aus der Kindertagesstätte Götscher Weg.

Die kleinen Richrather stellten nur 13 unter den mehr als 150Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren, die am Winkelsweg ihre Plüschtiere und Puppen als Patienten vorstellten. Die "Sprechstundenhilfen" Petra Schütz und Doris Knopp vom Ortsverein des Deutschen Kinderschutzbundes hatten alle Hände voll zu tun, die Namen von Kinder und Teddys sowie deren Wehwehchen zu notieren.

Außerdem galt es, je einen Euro Praxisgebühr zu kassieren. "Aber dafür bekommen alle von der Zahnärztin des Kreisgesundheitsamtes eine Zahnbürste", so Schütz. Auch Lucia (6) weiß mit den Tipps von Dr. Antje Kreyer jetzt wie man richtig Zähne putzt: "Am besten dreimal täglich, in allen Ecken und immer schön mit der Bürste kreisen."

Dass zu viel Süßigkeiten keine Medizin sind, sondern Schmerzen bereiten können, bekam die kleine Sarah (5) nach ihrem Besuch mit Bär "Brummi" bei Anna Weinert und dem von ihr bedienten Röntgengerät von Sabine Muscheid erklärt.

Die Ärztin hielt das Röntgenbild gegen das Licht, und sofort wurde sichtbar, warum "Brummi" Bauchweh hatte. "Der hat sich den Bauch mit zu viel Brause vollgeschlagen", sagte Muscheid, als sie auf die Bläschen deutete. Auch Sarah bekam ein Tütchen mit roten Gummibärchen in die Hand gedrückt.

Ihre Gruppe von der Götsche bekam anschließend noch von der Kinderärztin gezeigt, wie man mit einem Stethoskop die eigenen Herztöne abhört, welches Spray vor dem Impfen auf die Haut kommt, um diese zu reinigen, und wie nicht nur "Oma und Opa" den Blutdruck messen.

"Spielerisch leicht den Kindern die eigene Angst vor dem Arztbesuch nehmen, das ist das Ziel des Teddy-Hospitals", sagte Ulrich Schweitzer vom Jugendschutz der Stadt. Für Muscheid trifft das mit der Angst aber nur auf die bis Vierjährigen zu: "Die Kinder sind heute sehr offen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort