Langenfeld Vom Schwitzen in der Schule ins kühle Nass

Langenfeld. · Eltern am KAG beklagen aufgeheizte Räume.

 So lässt sich die Hitze aushalten – wenn man, wie Joanna, ganz von kühlem Wasser umgeben ist.

So lässt sich die Hitze aushalten – wenn man, wie Joanna, ganz von kühlem Wasser umgeben ist.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bei Temperaturen über 35 Grad Celsius ist das Freibad ein Aufenthaltsort erster Wahl: Gestern wartete schon eine lange Schlange Menschen vor dem Kassenhäuschen, als das SGL-Bad um 14 Uhr öffnete. 2857 Menschen waren es am Sonntag gewesen. „Dazu kommen zehn Prozent nicht zahlender Kleinkinder. 3000 – das ist viel für Ende Juni“, erklärt Kristin Erven-Hoppe, Sprecherin der SGL. An solchen Tagen wird alles verfügbare Personal an den Beckenrand gestellt, sowohl die Schwimmmeister als auch die Rettungsschwimmer des DLRG als Saison-Aushilfen. Nachmittags läuft auch noch Security auf, um hitzige Auseinandersetzungen im Keim zu ersticken.

Das bläulich-glitzernde Wasser mag vielen Schülern vor Augen gestanden haben, während sie vormittags bei lähmender, konzentrationsraubender Hitze im Klassenzimmer ausharrten. Die Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim, die als Ganztagesschule kein hitzefrei geben kann, fährt in dieser Woche nach einem Kurzstundenraster. An der Kopernikus-Realschule endet der Unterricht bis einschließlich morgen bereits um 12.30 Uhr. Auch die Klassen fünf bis neun des Konrad-Adenauer-Gymnasiums werden heute und morgen bereits um 12.30 Uhr entlassen. Die Oberstufe erhält kein hitzefrei. „Ein Lehrer kann aber gesundheitliche Gründe anführen, wenn er den Unterricht nicht mehr fortführen möchte“, sagt Schulleiter . Stefan Wippermann-Janda.

Das KAG leide besonders unter der Hitze: Bereits ab 11 Uhr herrschten vor allen in den Klassenräumen der Unter- und Mittelstufe, die in dem ungedämmten, 50 Jahre alten Hauptgebäude liegen, Temperaturen von 33 Grad. Seit November sei man mit der Stadt Langenfeld im Gespräch. Ein Ingenieurbüro wurde eingeschaltet. Aber seit der letzten Besprechung Anfang Mai sei nichts passiert. Dabei seien schon einige Ideen durchgespielt worden. „Mobile Klimageräte in allen Räumen würden das Stromnetz überlasten, hieß es,“ so Wippermann-Janda. „Jetzt wird über Deckenventilatoren nachgedacht, die im Testbetrieb in drei Klassen ausprobiert werden sollen“, erklärt Edwin Pütz, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Pütz bemängelt besonders den dürftigen Informationsfluss seitens der Stadt: „Die versprochenen Untersuchungsergebnisse hat es bisher nicht gegeben.“

Die große Hitze wird auch einige Marktbeschicker abhalten, ihren Stand in der Fußgängerzone aufzubauen. „Den Obst- und Gemüsehändlern, die keinen Folgemarkt haben, würde zu viel Ware verderben“, erklärt Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung.

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