Langenfeld : Anschub für die Digitalisierung
Langenfeld. Bürgermeister Frank Schneider (CDU) hat die Schulen zu zwei Workshops eingeladen, um den Ausbau des digitalen Lernens zu planen.
Stephan Wippermann-Janda blickt erwartungsvoll auf die beiden Workshop-Termine, zu denen Bürgermeister Frank Schneider (CDU) die Langenfelder Schulen zum Thema „Ausbau der digitalen Bildung“ eingeladen hat. Dort sollen in Teamarbeit mit Experten, Politikern und Betroffenen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die komplette und „überfallartige“ Schulschließung Mitte März hat auch das Konrad-Adenauer-Gymnasium kalt erwischt. Glücklicherweise hätten die Langenfelder Schulen eine gute Internetanbindung. Und sein Kollegium habe seit rund vier Jahren schrittweise intern bereits mit Moodle, einer datensicheren Schulplattform, gearbeitet. „Ich bin erstaunt gewesen, wie leistungsstark Moodle ist“, sagt er.
Referendar hat Kollegen in Gruppenarbeit geschult
Mit Corona mussten dann auch alle Schüler „ins kalte Wasser springen“ und je nach Ausstattung zuhause oder den Aufgabenstellungen der Lehrer digital arbeiten. „Jetzt gibt es bereits viele Klassenchats, über die Funktion ,Big Blue Button’ sogar mit Bild.“ Ein Referendar habe den Kollegen außerdem gezeigt, wie man über Moodle Gruppenarbeit ermöglicht. 20 Prozent der Lehrer hätten die Plattform zuvor schon für die Schüler genutzt, jedoch nicht im Unterricht. „Bisher gibt es an unserer Schule 20 Tablets, damit lohnt sich digitaler Unterricht nicht“, sagt Wippermann-Janda. Er wünscht sich deshalb von der Stadt, dass alle Lehrer privat mit Endgeräten ausgestattet werden, um digital unterrichten zu können. „Dann ist auch der Datenschutz gewährleistet.“ Um einheitlich arbeiten zu können, müssten auch alle Schüler eigene Computer erhalten. „Und Lehrerfortbildungen sollten Standard sein.“ Dann könne man sich gemeinsam weiterentwickeln. Auch nach Corona seien Präsentations-Medien in der Schule wichtig.
Jetzt, da die Schulen seit kurzem wieder geöffnet haben, sind fast alle Lehrer wieder im Boot. Es fehlten nur noch 2,5 Prozent, die einer Risikogruppe angehörten „Wir sind froh, wieder arbeiten zu können.“ Das wären viele Schüler auch. Bis zu den Ferien komme aber beispielsweise ein Achtklässler nur noch drei bis viermal für ungefähr drei Zeitstunden in die Schule. „Das ist kein personelles Problem.“ Die Hygienestandards ließen keine andere Möglichkeit zu. „Wir haben sogar die Mensa und die Aula in den Unterricht einbezogen.“