Langenfeld: Auslaufmodell Pestalozzischule?

Es gibt zu wenige Schüler – deshalb kommt die Kooperation mit Monheim wieder auf den Tisch.

Langenfeld. Ist die Pestalozzischule ein Auslaufmodell? Dieser Frage muss sich der Schulausschuss heute (18Uhr, Rathaus) wieder stellen. Im Frühjahr 2007 hatte die Stadt mit dem Vorschlag, bei stetig sinkender Schülerzahl die Förderschule mit Schwerpunkt Lernen am Standort Monheim mit der Comeniusschule zusammenzulegen, die ganze Schulfamilie gegen sich aufgebracht.

Ergebnis: Die Ausnahmegenehmigung für die Schule mit damals 117 Schülern und 20 Lehrern wurde von der Bezirksregierung bis zum 31. Juli 2013 verlängert. Stets vorausgesetzt, die Schule besuchen mindestens 72 Schüler.

"Jetzt liegt die Schülerzahl aber bei 69 und wird bis zum Schuljahresende auf unter 60 sinken", sagt Fachbereichsleiter Ulrich Moenen. Der Schulentwicklungsplan, der heute vorgestellt wird, weist aus, dass die Schule Am Hang die geforderte Zahl bis 2013 nicht mehr erreichen wird.

Hauptgrund für Moenen ist die Neuorientierung im Umgang mit Lernbehinderten: "Die Bundesregierung hat im März die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderung unterzeichnet. Demnach hat künftig der Unttericht in den Regelschulen Vorrang vor dem Besuch einer Förderschule."

In Deutschland besuchten derzeit 80 bis 85 Prozent der Behinderten eine Förder- und keine Regelschule. "Wir heben uns damit nicht gerade positiv ab, in Europa ist dieses Verhältnis meist genau umgekehrt", sagt Moenen.

Zu wenige Schüler, deshalb hat die Förderschule in Haan bereits im Juli das Aus ereilt. Damit die Umverteilung auf andere Schulen nicht vorzeitg auch auf die Pestalozzischüler zukommt, wird im Kreis Mettmann die Abstimmung über die Neuorganissation des Förderschulwesens durch Vernetzung gesucht.

"Bis April 2010 wird das Konzept vorsehen, das die Einrichtung von sonderpädagogischen Förderzentren vorsieht", sagt Moenen. Diese Kompetenzzentren sollen ähnlich wie die Familienzentren für den Kindertagesstättenbereich mit Schulen, Erziehungshelfern und Familienberatungsstellen kooperieren.

Moenen: "Die Kompetenzentren stellen sonderpädagogisches Fachpersonal für Schulen, aber auch fürs Coaching und die Beratung zur Verfügung." Ziel des Landes NRW sei es, dass nur noch 20Prozent der Förderschüler direkt in einem der neuen Zentren unterrichtet würden.

"Vom Schulausschuss benötigen wir jetzt grünes Licht dafür, das Verfahren für die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Langenfeld und Monheim einzuleiten", so der Fachbereichsleiter. Ein Gutachter schlägt dafür den Standort Monheim vor. Auch drei Viertel der Schulen im Einzugsbereich müssten das befürworten. Betroffen wäre auch die Monheimer Leo-Leonni-Schule für Sprachförderung.

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