Langenfeld: Aktionstage für Berufsstarter

„Durch Ausbildung in die Zukunft“ heißt es am 6. und 7. Mai in der Stadthalle.

Langenfeld. Rund 250 Jugendliche verlassen Jahr für Jahr die Schulen im Kreis Mettmann ohne Abschluss und damit ohne berufliche Perspektive. Hinzu kommen jeweils etwa dreimal so viele junge Leute, die ihre Ausbildung geschmissen haben. Die Wirtschaftskrise und die Tatsache, dass die Anforderungen für den Berufseinstieg weiter steigen, bereitet Abbrechern wie Eltern schlaflose Nächte.

"Dennoch besteht kein Grund, panisch zu werden", meint Landrat Thomas Hendele (CDU). "Es mangelt nicht an Angeboten für Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, in der Berufswelt Fuß zu fassen."

Einen Überblick über die Hilfestellungen können sich Schüler und Eltern am Mittwoch und Donnerstag, 6. und 7. Mai, leicht in der Langenfelder Stadthalle verschaffen. An der Hauptstraße finden jeweils von 9 bis 13Uhr die Aktions- und Infotage gegen Jugendarbeitslosigkeit statt.

Die Messe wird zum dritten Mal vom "Arbeitskreis Jugend+Beruf+Hilfen", dem kreisweiten Bündnis von Trägern außerbetrieblicher Förderprojekte, nach Langenfeld gebracht. Mehr als 20 meist über die Arbeitsagentur finanzierten Angebote werden vorgestellt.

"Der Tag ist schulisch durchorganisiert. Jeder Teilnehmer bekommt eine Info-Broschüre in die Hand, anschließend wird er zu einem der Stände begleitet. Dort ist Anfassen und Ausprobieren angesagt", verspricht Klaus Zink von der Gemeinnützigen Jugendwerkstatt Hilden. Diese bringt unter anderem eine Gokart-Werkstatt mit.

Diese soll den Appetit machen auf einen handwerklichen Beruf in der Metallbranche. "Unsere Jugendlichen werben für ihr Projekt. Sie erzählen selbst, was gefordert wird, und wie schwer die Berufsschule wirklich ist", sagt Zink.

Außerdem führe die Teilnahme an einem Gewinnspiel die Besucher quasi zwangsläufig von Stand zu Stand, ergänzt Astrid Sönnichsen, Leiterin der hauswirtschaftlichen Ausbildungsstätte der Volkshochschule Langenfeld. In dieser Funktion kann Sönnichsen von einem Erfolgserlebnis durch die Infotage berichten.

"Vor zwei Jahren waren von unseren sechs Azubis fünf allein erziehende Mütter. Durch die Messe 2003 hatten zwei von ihnen erst erfahren, dass es für sie sehr wohl noch eine Chance auf einen Beruf gibt", sagt sie. Christine Gärtner, die bei der VHS den Berufsvorbereitungskurs (BvB) leitet, macht ebenfalls Mut: "Von den 56 Teilnehmern konnten wir im vergangenen Jahr immerhin 28 in eine Ausbildung bringen."

Für Klaus Zink hat die 12. Messe bei den Schulen einen hohen Wiedererkennungswert. "Früher wurden die Schüler klassenweise geschickt, heute findet eine Vorauswahl statt", sagt er. Zink rechnet mit 400 Besuchern.

Damit es noch mehr werden, appelliert Thomas Hendele an Eltern: "Befassen Sie sich nicht erst zu Beginn der zehnten Klasse mit dem Thema Ausbildung. Unterstützen Sie ihr Kind jetzt."

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