Kunsthandwerk trifft Bratäpfel

Seit 14 Jahren gibt es den Kunsthandwerker- und Bratapfelmarkt in der Stadthalle. Organisatorin Edda Schapitz berichtet von Veränderungen.

Langenfeld. „Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet! Hört, wie es knallt und zischt. Bald wird er aufgetischt.“ In dem volkstümlichen Gedicht geht es um den Bratapfel. 650 dieser goldroten Äpfel wurden am Wochenende in der Stadthalle aufgetischt, umhüllt mit Blätterteig und mit einer süßen Vanillesoße übergossen.

Bereits zum 14. Mal veranstaltet die Frauen-Union der CDU Langenfeld den Bratapfel- und Kunsthandwerkermarkt. 76 Aussteller hatten sich in und vor der Stadthalle versammelt und präsentierten Handgemachtes. „Das sind mehr Stände als im vergangenen Jahr und das Maximum, das wir hier unterbringen können“, sagte Organisatorin Edda Schapitz.

Sie ist für die Aussteller verantwortlich. „Das ganze Jahr über melden sich Leute bei mir, die auf einem unserer Märkte ausstellen möchten.“ Alle Aussteller sucht Schapitz mit kritischem Blick selbst aus. „Ich kann mir zwar nicht alle Arbeiten angucken, doch viele kenne ich von anderen Märkten und oft höre ich schon beim Telefonat heraus, ob die Person geeignet ist.“

Holzarbeiten aus Olive und Teak, Glaswaren aus Thüringen, Erzgebirgskunst und Karten für Weihnachten und den Rest des Jahres ließen bei den Besuchern, die schon am Samstagvormittag strömten, keinen Wunsch offen.

40 Jahre lang hat Schapitz den Langenfelder Weihnachtsmarkt mitorganisiert und den Wandel der Handarbeit miterlebt. „Es gab früher unheimlich viele, verschiedene selbstgemachte Sachen“, sagte sie. Puppen, Bären, Seidenmalerei, Eingekochtes und Salzteigarbeiten waren auf jedem Markt zu finden. „Dann gab es eine Zeit lang ganz viel Porzellanmalerei“, erinnert sie sich. „Die Handarbeit gehörte in den früheren Generationen einfach zur Arbeit einer Hausfrau dazu.“

Irgendwann kam der Bruch und es wurde schwer, eine Auswahl an verschiedenen Arbeiten zu finden. „Zu der Zeit war das Schmuckmachen unglaublich angesagt. Wir hätten einen Schmuckmarkt veranstalten können“, sagte Schapitz. Auch an diesem Wochenende boten zwölf Aussteller Schmuck an, „aber alle gehen in eine andere Richtung“, so Schapitz.

Zusätzlich gab es gestrickte Socken, Mützen und Schals und genähte Taschen, Kinderkleidung und Stofftiere. „Vor allem das Stricken und das Nähen sind wieder stark in Mode gekommen“, sagte die Vorsitzende der Frauen Union, Hildegard Welfens.

Der Erlös des Bratapfelverkaufs wird wieder einem guten Zweck gespendet. Wer das Geld in diesem Jahr bekommt, müsse aber noch entschieden werden, so die Organisatorinnen.

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