Monheim Kritik an Leda-Kosten

Monheim. · Die ursprünglich für die Lüpertz-Leda beschlossenen Kosten sind auf etwa eine Million Euro gestiegen. Etwa durch den Kauf des Leda-Abgusses.

 Dieser Abguss der Leda wird künftig die Eingangshalle der Kulturraffinerie K 714 schmücken.

Dieser Abguss der Leda wird künftig die Eingangshalle der Kulturraffinerie K 714 schmücken.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Der CDU sind die hohen Ausgaben der Stadt – insbesondere für Kunst – ein Dorn im Auge. Und vor allem dann, wenn die Kosten der mit Peto-Mehrheit beschlossenen Projekte die ursprünglich geplanten Kosten übersteigen. Wie im Fall der Gänseliesel/Leda von Professor Markus Lüpertz, der diese Skulptur eigens für die Stadt Monheim angefertigt hat.

Im Fall der Leda wollte die Oppositionspartei es genau wissen. „Wir haben in der Kämmerei nachgefragt, wie hoch denn nun die tatsächlichen Kosten für die Lüpertz-Kunst sind“, sagt Lars van der Bijl, Bügermeisterkandidat der CDU. Statt der ursprünglich veranschlagten 700 000 Euro hat die Stadt 1 000 182,07 Euro ausgegeben, weil zum Beispiel der Sockel, der im Rheinufergelände steht, stabilisiert werden musste. Auch der Ankauf eines zweiten Werks (Leda-Abguss) durch die Stadttochter Kulturwerke ist mit 150 000 Euro in die Liste aufgenommen, die auf der Internetseite der Monheimer CDU nachzulesen ist.

Was nicht draufsteht, sind die Druckkosten für den Katalog zur Lüpertzausstellung (80 000 Euro), der colorierte Druck, der im Kunsthaus in der Altstadt seinen Platz finden soll (55 000 Euro) und zwei weitere Drucke (null Euro), die Lüpertz der Stadt geschenkt hat, wie Bürgermeister Daniel Zimmermann vorrechnet. „Wir haben immer gesagt, wir wollen das Kunstwerk und wollen mehr ausgeben“, so Zimmermann. Denn für die 400 000 Euro, die zum Kauf von Kunst im Etat standen, hätte man die Lüpertz-Skulptur nicht bekommen. Darüber hinaus findet er die rund 150 000 Euro, um die die geplanten Kosten überschritten worden sind, verträglich. Das kommt oft bei Kunstwerken vor. Dafür gebe es keine Fachplaner, so Zimmermann. Nachbesserungen seien eher die Regel.

Das bestätigt Rik Steinheuer, Vorsitzender des Vereins Bund der Steuerzahler, wenn er es auch nicht gutheißt. „Landauf, landab werden vor allem Prestige-Projekte teurer als ursprünglich geplant“, sagt er, ohne das ausdrücklich auf Kunst zu beziehen. Aus Transparenzgründen für die Politiker, die etwas beschließen sollen, wünscht er sich deshalb, dass in Kommunen im Vorfeld gründlicher gerechnet wird.

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