Kulturleben in der Wasserburg

Seit dreieinhalb Jahren ist das über 350 Jahre alte Haus Graven zugänglich.

Auch Farfarello spielte schon in der Wasserburg. (Archivfoto)

Auch Farfarello spielte schon in der Wasserburg. (Archivfoto)

Foto: Anna Schwartz

Langenfeld. Die Öffnung der historischen Wasserburg Haus Graven als Kulturstätte vor dreieinhalb Jahren hat sich bislang als Glücksfall erwiesen. Doch damit der Erfolgsgeschichte unter der Regie des seinerzeit gegründeten Fördervereins weitere Kapitel hinzugefügt werden können, müssen die Verantwortlichen jetzt die Weichen stellen. Denn der Ende 2010 von der Stadtverwaltung mit der Privateigentümerin abgeschlossene Nutzungsvertrag ist auf zehn Jahre befristet. „Es wird in Kürze Gespräche mit der Eigentümerin geben“, kündigte Bürgermeister Frank Schneider jetzt an. „Mein Ziel ist ganz klar, dass die Wasserburg auch nach 2020 eine öffentliche Kulturstätte bleibt.“

Haus Graven ist der 1656 wiederaufgebaute Teil einer weitaus größeren Burganlage, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war. Mehrfach wechselten die Besitzer, auch nach einer 1995 erfolgten Renovierung zu Wohnzwecken war das Kleinod im Wiescheider Wald für Langenfelder zunächst nicht zugänglich. Das änderte sich erst, als die Eigentümerin der Stadt Ende 2010 die Wasserburg überließ; mietfrei für mindestens zehn Jahre — so steht es im Vertrag zwischen beiden Seiten. Dennoch war die Entscheidung, eine weitere öffentliche Kulturstätte zu eröffnen, unter Politikern und Kulturgestaltern umstritten — nicht nur wegen der einmaligen Investitionskosten (Renovierung, Möblierung) und der jährlichen Zuschüsse an den Betreiberverein, die im städtischen Haushalt allein bis 2013 mit insgesamt etwa 300 000 Euro zu Buche schlugen.

„Die anfangs von Teilen des Stadtrats gehegte Befürchtung hoher Zuschüsse hat sich nicht bestätigt. Der Förderverein hat von Anfang an schwarze Zahlen geschrieben“, sagt dessen Vorsitzender Lothar Marienhagen. Über die rund 40 000 Euro Betriebskosten hinaus, die im Wesentlichen der Unterhaltung des Baudenkmals dienen, seien keinerlei Zuschüsse nötig. „Die Kosten für die Kulturarbeit erwirtschaftet der Förderverein selber.“ Zudem verfüge er für außergewöhnliche Ausgaben über 50 000 Euro Rücklagen.

Mit der Dauerausstellung zur Geschichte und Bedeutung von Haus Graven, wechselnden Kunstausstellungen, Konzerten und Lesungen bereichert der Förderverein den Langenfelder Kulturkalender. Hinzu kommen im Sommer ein mittelalterliches Burgfest, ein Adventsmarkt und die Vermietung für Firmen-, Vereins- und Familienfeiern, wie etwa auch standesamtlichen Trauungen mit Empfang. „Unser Ziel ist es“, so Marienhagen, „dass die denkmalgeschützte Anlage erhalten und zugänglich bleibt“. Das Programm solle das von anderen Kulturveranstaltern in Langenfeld angebotene Programm ergänzen

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