Krischerstraße: „Ein Kreisel ist nicht schlecht“

Die Neugestaltung des Zentrums startet am Montag. Händler und Anwohner befürchten Beeinträchtigungen.

Monheim. Lange wurde geplant und geredet, am Montag ist es so weit: Der Umbau der Stadtmitte beginnt. Wo bisher immer ein mittleres Verkehrschaos herrschte, soll nun mit einem Kreisverkehr Abhilfe geschaffen werden.

An der Kreuzung Rathausplatz, Krischerstraße, Alte Schulstraße und Gartzenweg hieß es vor allem für Linksabbieger oft Warten. Das soll sich nun ändern. Auch der Rathausvorplatz wird in diesem Zuge verschönert.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres sollten die Bauarbeiten beginnen, schließlich wurden sie bewusst auf die Zeit nach Karneval verlegt. Denn es ist schon jetzt klar, dass es in der Bauphase zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen wird.

Rathausplatz und Krischerstraße sind im Baustellenbereich nur einspurig befahrbar. „Darauf haben wir im Interesse der Händler bestanden“, erklärt der Vorsitzende des Treffpunktes und Inhaber von Schuh Prinz an der Krischerstraße, Jürgen Prinz.

Ursprünglich geplant war nämlich eine komplette Sperrung der Straßen. Doch Prinz sagt: „Alles, was den Verkehr lahmlegt, wird sich auch auf die ansässigen Geschäfte auswirken.“ Dabei sieht der Schuhmacher weniger das Problem bei seinem Kundenstamm: „Zu mir kommen die Leute gezielt. Laufkundschaft habe ich kaum.“

Das ist bei Veronika Schwarze-Klein und Sigrid Jenschewski-Förster ganz anders. Seit Ende letzten Jahres ist ihr Modegeschäft „Herzstück“ an der Alten Schulstraße geöffnet.

„Wir sind gerade dabei, uns hier zu etablieren“, sagt Förster. „Die Bauarbeiten könnten uns wirklich Probleme bereiten.“ Denn die Alte Schulstraße wird bis zur Poststraße komplett aufgerissen, um den Abwasserkanal zu erneuern. Über den Bürgersteig am Eingang des Bürgerbüros kommen Rettungsfahrzeuge zum Krankenhaus. Ansonsten bleibt die Straße, wie auch der Gartzenweg, gesperrt.

„Es kommen zwar viele auch jetzt schon zu Fuß in die Stadt, um ihre Einkäufe zu erledigen, doch es gibt auch viele, die mit dem Auto kommen“, berichtet Förster aus ihren Beobachtungen. Deswegen hofft sie, dass der Umbau ohne Probleme und so schnell wie möglich vonstatten geht. „Wir wissen nicht, was kommt, und können es nur auf uns zukommen lassen.“

Dass diese Bauarbeiten notwendig sind, ist dabei allen klar. Auch Anwohnerin Beate Behring sieht das so: „Der Kanal ist alt und muss erneuert werden, bevor die Straße absackt.“ Sie selbst fürchtet keine Beeinträchtigung durch die Sperrung. „Ich bin tagsüber nicht zu Hause und bekomme von der Baustelle sicher nicht allzu viel mit.“

Den 16-jährigen Jannis Riebschläger betrifft der Umbau in einer ganz anderen Weise. Denn der Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums macht gerade seinen Führerschein in Monheim und musste bisher oft an der kritischen Stelle an der Alten Schulstraße abbiegen. „Ein Kreisverkehr ist sicher nicht schlecht“, findet er. Die Baustelle wird jetzt eine ganz andere Herausforderung an ihn stellen.

Bis Ende August sollen die Bauarbeiten voraussichtlich dauern. Zum Stadtfest im Juni werden die bebauten Straßen provisorisch begehbar gemacht. Immerhin, davon werden die Händler profitieren, wie Jürgen Prinz sagt: „Das Stadtfest ist für Monheims Bürger und den Einzelhandel enorm wichtig geworden und kann nicht ausfallen.“

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