Knipprather Wald wird zur Müllhalde

Spaziergänger entdeckten illegal entsorgten Unrat.

Knipprather Wald wird zur Müllhalde
Foto: Wehner

Monheim. Ein kaputter Staubsauger, Teile eines Heizpilzes, Plastikplanen, ein Korb, Plastikplanen, ein Teppich, Turnschuhe, ein Fuß vom Sonnenschirmständer, ein Haustierkäfig und so weiter. Sigrid und Bernd Wehner trauten ihren Augen nicht, als sie diesen Müllhaufen jetzt bei einem Spaziergang durch den Knipprather Wald entdeckten. Wer macht denn so etwas, fragen sich die beiden Monheimer. Das Ehepaar informierte gleich einen Mitarbeiter der Stadt, der in der Nähe mit seinem Auto vorbeifuhr. Auch ein Jogger hatte die städtischen Betriebe bereits benachrichtigt. „Aber das war so viel Müll, dass er nicht ins Auto passte. Da muss wohl jemand mit dem Hänger gekommen sein und das abgeladen haben“, sagt Bernd Wehner kopfschüttelnd.

Die Entdeckung datiert von Mittwoch. Inzwischen haben städtische Mitarbeiter alles eingesammelt. Teamleiter Manfred Thüx sagt, es sei ein Kastenwagen voll gewesen. „Warum macht sich jemand die Mühe und fährt verbotener Weise mit seinem Auto in den Knipprather Wald und kippt dort seinen Müll am Wegrand ab?“ Das fragen sich nicht nur die Wehners. Dabei sei es doch so einfach, zum Wertstoffhof zu fahren „und dort guten Gewissens seinen Sperrmüll kostenfrei zu entsorgen“.

Auch Manfred Thüx kann diese Umweltverschmutzung „nicht nachvollziehen“. Die Stadt versuche doch, es den Bürgern mit der legalen Abfuhr von Unrat leicht zu machen. Etwa beim Sperrmüll. Dazu zählen Tische, Schränke, Matratzen, Sofas, Stühle, Bettgestelle, Küchengeräte oder auch Fernseher.

Wer solche Dinge loswerden möchte, kann das anmelden, zum Beispiel online. Dann stellt man die Sachen zum Sperrmülltermin vor der eigenen Haustür an die Straße, es kommt ein Wagen und holt alles ab — gratis. Außerdem können Monheimer viele Dinge gratis am Wertstoffhof abgeben. Teuer dagegen wird es, wenn man beim illegalen Abladen von Müll erwischt wird. Der Tatbestand ist im Bußgeldkatalog aufgeführt. Eine abgekippte Menge wie jetzt im Knipprather Wald dürfte mehrere hundert Euro Strafe kosten.

Müll, der einfach irgendwo abgeladen wird, ist trotzdem nicht selten. Thüx schätzt, dass sein Team im Jahr etwa zehn größere Müllberge beseitigen muss. Es gibt Orte, an denen passiert das besonders häufig, etwa im Wald. „Wir wissen oft schon vorher, wo etwas liegt“, sagt Thüx. Häufig seien Ansammlungen auch an Schloss Lach oder am Rhein. „Eben an dunklen Ecken in der Stadt.“ Und kann man tun, wenn man jemanden beim Abladen beobachtet? „Das Kennzeichen merken und der Polizei melden“, sagt Thüx.

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