Kitas: Mehr Platz für die Jüngsten

Die Politik hat grünes Licht gegeben für drei zusätzliche Gruppen. In drei Kitas wird angebaut. Damit wird sich auch die Quote der Betreuungen für Kleinkinder erhöhen.

Monheim. Ein Engpass, der Gutes bringt. Das klingt erst einmal unlogisch. In Sachen Kindergartenplätze in Monheim ist es das aber nicht. Der Engpass ist die Tatsache, dass die frühere Landesregierung aus CDU und FDP das Einschulungsalter heruntergesetzt hat — Rot-Grün das aber anschließend in Teilen wieder rückgängig gemacht hat. Das brachte die Kommunen in Schwierigkeiten. Denn sie hatten sich durch frühere Einschulung auf früher frei werdende Kindergartenplätze eingestellt — und müssen die Kalkulationen rückgängig machen.

So ist das auch in Monheim. Der Engpass bedeutet: 100 Kindergartenplätze zu wenig. Es muss gehandelt werden. Und es wird gehandelt. Die Politik hat am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig einer Verwaltungsvorlage zugestimmt, wonach drei zusätzliche Kindergartengruppen geschaffen werden sollen. Kurzfristig fangen sie besagten Engpass auf. Doch bereits in einigen Jahren bescheren sie Monheim darüber hinaus eine höhere Abdeckung mit Plätzen für Kinder unter einem Jahr. Denn insgesamt geht die Zahl der Kinder weiter zurück. Das bringt Raum für eine intensivere Betreuung.

„Die aktuellen Engpässe fangen wir in Absprache mit den Trägern mit größeren Gruppen auf. Zum nächsten Kindergartenjahr sind dann die Anbauten fertig“, sagt Annette Berg, Leiterin des Jugendamtes. Das fängt zum 1. August 2013 an. Drei Kitas werden erweitert: die städtische Einrichtung an der Oranienburger Straße sowie die beiden Awo-Kindergärten an der Prenzlauer und der Grünauer Straße.

Insgesamt kalkuliert die Verwaltung mit Kosten von 1,34 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 800 000 Euro. Der Rest sind Fördermittel des Landes.

Ganz freiwillig investiert die Stadt allerdings nicht. Einmal muss der Engpass bei den Kindern über drei Jahren allein schon deshalb aufgefangen werden, weil Eltern einen rechtlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Hinzu kommt, dass ab dem 1. August 2013 für Kinder ab einem Jahr auch noch ein Rechtsanspruch eingeführt wird.

Das Land empfiehlt eine Abdeckungsquote von 32 Prozent. Denn bei weitem nicht alle Eltern geben ihr Kleinkind bereits in eine Kita. „Wir werden bei Einführung des Rechtsanspruches bei 37 Prozent liegen“, sagt Annette Berg nicht ohne Stolz. Allerdings wird ein Teil der Betreuungen auch durch Tagesmütter abgedeckt.

Die Investitionen haben einen weiteren positiven Aspekt: Auch die Zahl der Kindergartenplätze unter einem Jahr kann weiter ausgebaut werden.

Die Erweiterungsbauten bedeuten für die Awo übrigens eine Zusammenführung. Denn die beiden Kitas grenzen derzeit aneinander. Im Rahmen der Erweiterung sollen sie miteinander verbunden werden. Dadurch entstehen zwei zusätzliche Gruppen.

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