Langenfeld Flexiblere Öffnungszeiten für Langenfelder Kitas

Langenfeld. · Fachbereichsleiter Ulrich Moenen hatte die Freien Träger zum Austausch eingeladen. Viele Träger wollen den Bedarf der Eltern häufiger abfragen.

 Ulrich Moenen ist Fachbereichsleiter für Jugend, Schule und Sport.

Ulrich Moenen ist Fachbereichsleiter für Jugend, Schule und Sport.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Was noch vor wenigen Monaten als nicht notwendig oder kaum umsetzbar galt, wird sich vielleicht schon bald im Alltag von Eltern mit Kindergartenkindern positiv verändern. „Viele Einrichtungen in Langenfeld sind inzwischen bereit, flexiblere Buchungszeiten anzubieten“, sagte Fachbereichsleiter Ulrich Moenen nach einem Austausch zwischen Stadtverwaltung und den Freien Trägern. Die benötigten Zeitrahmen müssten jedoch von den Eltern gemeinsam mit den Einrichtungen festgeschrieben werden und verlässlich sein. Beispielsweise könne eine solche Vereinbarung zum Inhalt haben, dass das Kind jeden Dienstag und Donnerstag von 12 bis 17 Uhr kommt, sowie drei längere Tage in der Kita betreut wird. Ulrich Moenen verspricht: „Wir als Stadt werden das auch anbieten.“

In Langenfeld gibt es 27 Einrichtungen. Davon sind zwölf städtische Kitas und
15 werden von anderen Trägern wie den Kirchen, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Caritas, dem Waldkindergarten, der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und dem Kinderzentrum Kunterbunt geführt.

Alle städtischen Kindertageseinrichtungen sind zur Zeit von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Vor einigen Jahren hatte die städtische Kita am Götscher Weg bereits bis 18 Uhr auf. Das Angebot sei aber kaum nachgefragt worden, blickt der Fachbereichsleiter zurück. Eine Öffnung bis 17 Uhr schien bislang im Ort dem tatsächlichen Bedarf zu entsprechen. Anders als die Kommune sind die Freien Träger unterschiedlich positioniert.

Bis 17 Uhr, so wie die städtischen Kitas, öffnen zwei Awo-Einrichtungen, eine des DRK, alle fünf katholischen Kitas sowie die beiden Einrichtungen des Kinderzentrums Kunterbunt.

Doch, weil die Arbeitsbedingungen für Väter und Mütter immer flexibler ausgelegt werden, „überlegen wir noch, in einer oder sogar in zwei städtischen Kitas bald doch Betreuungszeiten bis 18 Uhr möglich zu machen“, berichtet Moenen. Welche Einrichtungen dafür in Frage kommen, müsse noch überlegt werden. „Es sollte ein größeres Familienzentrum sein, und der Standort spielt natürlich auch eine Rolle.“

Eine 24-Stunden-Kita, wie es sie in größeren Städten – wie beispielsweise Köln – gibt, sei in Langenfeld nicht sinnvoll. Die Gemeinde wolle jedoch für die wenigen Eltern, die ihre Söhne und Töchter manchmal über Nacht oder an Wochenenden versorgt haben möchten, individuelle Lösungen finden. Anfragen kämen hier überwiegend von Erziehungsberechtigten, die im Gesundheitswesen tätig seien, und die im Schicht- oder Wochenenddienst arbeiteten.

Zuletzt nach den Sommerferien 2019 hatte die Stadt rund 2100 Eltern nach ihren Betreuungswünschen gefragt. 525 von ihnen antworteten damals, davon waren 470 mit den angebotenen Betreuungszeiten zufrieden, so Moenen. Im Gespräch mit den Freien Trägern hätte beispielsweise das Kinderzentrum Kunterbunt signalisiert, dass man die Eltern jedes Vierteljahr nach ihrem Bedarf frage. Selbst Väter und Mütter, die beispielsweise schon eine Versorgung der Kinder ab sechs Uhr morgens angemeldet hätten, nähmen das Angebot in der Realität oft gar nicht wahr und suchten nach anderen Lösungen innerhalb der Familie. „Einfach, weil sie die Kinder vielleicht eine Stunde länger schlafen lassen wollen.“ Kunterbunt betreibe über 50 Kitas bundesweit und arbeite eng mit örtlichen Firmen zusammen, könne deshalb auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Fazit des gemeinsamen Gespräches: Die Freien Träger möchten zwar bei den Buchungszeiten beweglicher werden, aber ihre bisherigen Öffnungszeiten voraussichtlich nicht ändern. Um Fördergelder über das Kinderbildungsgesetz (Kibiz) für eine Ausweitung der Betreuungszeiten zu erhalten, müssten die Einrichtungen bis zum Ende der Sommerferien die entsprechenden Anträge einreichen.Um schnell auf Veränderungen reagieren zu können, plant die Stadtverwaltung zukünftig, den Bedarf auf Einrichtungsebene einmal im Jahr abzufragen, so Ulrich Moenen. „Das Thema bleibt im Fluss. Es muss durch kontinuierliche Abfragen immer wieder überarbeitet und angepasst werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort