Kirche: Die Wogen glätten sich

Großgemeinde St. Martin und St. Josef lud zum Neujahrsempfang. Die Aufregung über den Wegfall einer Sonntagsmesse hat sich laut Pfarrer Jürgen Rentrop gelegt.

Langenfeld. Die Aufregung wegen des Wegfalls der Sonntagsmesse in Maria Himmelfahrt und der Prozession in Richrath hat sich allmählich gelegt. Dieses Fazit zog Pfarrer Jürgen Rentrop beim diesjährigen Neujahrsempfang der Großgemeinde St. Josef und St. Martin.

Nach dem Zusammenschluss der acht katholischen Gemeinden Langenfelds zu einer Großgemeinde am 1. Januar 2011 hatte sie am Sonntag zum zweiten Mal zu einem gemeinsamen Empfang im Pfarrsaal St. Josef eingeladen.

Dem Empfang ging ein Festgottesdienst in der überfüllten Kirche voraus, den der Kirchenchor musikalisch gestaltete. Anschließend trafen sich etwa 100 Vertreter der örtlichen Kirchen, der evangelischen Kirche und des Arbeitskreises christlicher Kirchen sowie Repräsentanten der Stadt zum Empfang im Pfarrsaal.

Um den Wegfall der Sonntagsmesse in Maria Himmelfahrt hatte es seit dem Bekanntwerden Diskussionen gegeben. Gemeindemitglieder wollten die Streichung nicht einfach hinnehmen. Sie protestierten sonntags vor der Kirche St. Mariä-Himmelfahrt und sammelten Unterschriften für den Erhalt des Sonntagsgottesdienstes.

Beim Neujahrsempfang sagte Pfarrer Rentrop, dass es bei den Ehrenamtlern, darunter Messdiener, nun einen Umbruch gebe. „Wir könnten mehr gebrauchen“, sagt Rentrop. „Es gibt nach zwei Jahren einen Umbruch, seit wir die Großgemeinde gebildet haben. Viele überlegen, ob sie überhaupt weitermachen sollen.“ 23 000 und damit ein Drittel aller Einwohner sind katholischen Glaubens.

Die kleine Bühne des Pfarrsaals hatten zunächst die Sternsinger gefüllt, denen der Dank des Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Wilfried Kehr, und des stellvertretenden Bürgermeisters, Dieter Braschoss, für ihren Einsatz zugunsten der Kinder in Nicaragua galt.

Braschoss bescheinigte in seinem Grußwort den acht Ortsausschüssen erfolgreiche Bemühungen, die „Kirche vor Ort“ lebendig zu halten. Kehr zeigte sich in seiner knappen Einschätzung der Situation nach Bildung der Großgemeinde erfreut darüber, dass die Auftaktmesse zu Beginn 2011 ebenso wie die gemeinsame Feier von Fronleichnam auf dem Marktplatz ein Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Katholiken der Stadt zum Ausdruck gebracht hätten.

Um auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept voranzukommen, lädt der Pfarrgemeinderat am 3. März zu einem Konvent in die Richrather Schützenhalle ein.

Nach der vom Kirchenchor mitgestalteten Festmesse in der Kirche St. Martin fand sich am Wochenende auch die Richrather Gemeinde zum Neujahrsempfang im Pfarrheim zusammen. Dort ging es musikalisch weiter. Kirchenmusiker Rita Lindemann-Malchow und Peter Gierling stimmten mit Tango-Klängen auf ein schwungvolles neues Jahr ein. Die Sternsinger, die viele Stunden durch Richrath gelaufen waren, sangen „Stern über Bethlehem“.

Die Reihe Kunstgeschichte am Vormittag wird am 24. Januar, 10 bis 12.15 Uhr, fortgesetzt. Vorfreude herrscht schon jetzt auf den Donnnerstag, 7. Juni. Dann zieht die Fronleichnamsprozession durch Richrath. Der Wegfall der Traditionsveranstaltung zugunsten einer gemeinsamen Prozession durch die Stadt, hatte im vergangenen Jahr für Unmut gesorgt. Doch auch in Richrath haben sich die Wogen um die Fusionierung geglättet.

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