Jubiläum: Gemeinde holt den Altar von 1858 zurück

Zum 150-jährigen Bestehen bekommt die evangelische Kirche an der Grabenstraße ihr ursprüngliches Mobiliar und einen Namen.

<strong>Monheim. Werner Reihn traute seinen Augen nicht, als er an einem Morgen des Jahres 1989 vor sein Küsterhaus an der Grabenstraße trat. In einem Container hatten Bauarbeiter, die mit der Restauration der evangelischen Kirche neben einer Menge Schutt auch einiges an Holzmobiliar entsorgt. Das vermeintliche Sperrholz: unter anderem der Altar, das Lesepult und das große Kreuz von 1858, dem Gründungsjahr der Kirche. "Ich dachte, das kann doch nicht sein", so der 56-Jährige heute. Also verstaute der Küster die historischen Stücke aus massiver Eiche in seinem Keller.

19 Jahre später, im Jahr des 150-jährigen Bestehens, kehren sie an ihren angestammten Platz zurück. Die Prinzipalstücke befinden sich derzeit noch in der Werkstatt: Die Firma Schüttler in Lützenkirchen restauriert sie kostenlos. Am 22.Juni werden Altar, Pult und Kreuz dann wieder in Dienst gestellt. "Die Kirche soll ihr historisches Gesicht wieder erhalten", sagt Pfarrer Falk Breuer.

An diesem Tag erhält die evangelische Kirche nach 150Jahren auch endlich einen Namen. Bislang ist sie als Grabenkirche oder einfach Kirche an der Grabenstraße bekannt. Die etwa 12000Mitglieder starke evangelische Gemeinde konnte in den vergangenen Monaten aus vier Vorschlägen wählen.

1621 Die evangelische Gemeinde Monheim wird aufgelöst und geht in der Gemeinde Urdenbach auf.

1839 Neugründung der Gemeinde.

1848-58 Planung und Bau der Kirche an der Grabenstraße.

1905 Küster Rudolf Reihn läutet eine Familienära ein, Sohn und Enkel folgen ihm im Amt.

1943/45 Im Zweiten Weltkrieg wird die Kirche durch Fliegerbomben beschädigt, unter anderm Dach und Fenster zerstört.

1948-76 Mehrere Phasen der Restauration von Dach, Glocken und Fenstern.

1988-91 Restauration der Kirche nach einem Entwurf von Hans Schweizer.

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