Inklusionstag an der Musikschule Langenfeld Inklusionstag bei der Musikschule Langenfeld

Langenfeld · Beim ersten Langenfelder Inklusionstag in der Musikschule zeigten sich verschiedene Institutionen aus der Stadt und dem Kreis Mettmann.

 Der Gebärdenchor trat beim Inklusionstag der Musikschule Langenfeld auf.

Der Gebärdenchor trat beim Inklusionstag der Musikschule Langenfeld auf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(sebu) Eigentlich sollte es im Jahr 2022 selbstverständlich sein, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, leben und lachen, man gegenseitig Rücksicht nimmt und sich mit Respekt begegnet. Eigentlich.

Dass dem guten Vorsatz der Inklusion aber noch immer ein langer Weg bevorsteht, machten am Samstag Birgit Selle-Waldow und Bärbel Decker von der Musikschule und Organisatorinnen des ersten Langenfelder Inklusionstags deutlich. „Wir hoffen, mit diesem Tag das Thema mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Denn auch wenn es schon viele Angebote gibt, es gibt noch viel Luft nach oben“, betonte Decker.

Seit bald schon 40 Jahren gibt es in der Musikschule beispielsweise die von Selle-Waldow geleiteten Fridays und Fridays Kids, eine Band, die ausschließlich aus gehandicapten Menschen besteht, obwohl jeder darin einen Platz finden könnte. Bislang aber habe sie es nicht geschafft, auch Menschen ohne Handicap aufzunehmen.

Das Inklusive Musiktheater von Decker wiederum, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, und das als Kooperation mit der Schule an der Virneburg, der Grundschule Gieslenberg und dem katholischen Familienzentrum St. Barbara funktioniert, besteht jeweils zur Hälfte aus Kindern mit und ohne Behinderung. „Die Leute sind immer erstaunt, dass Behinderte überhaupt so etwas können“, sagte Decker. Auch darum sollte es beim ersten Langenfelder Inklusionstag gehen: die Präsentation der Möglichkeiten.

Während sich im Foyer verschiedene, inklusiv arbeitende Institutionen vorstellten und Einblicke in ihre Arbeit gaben, wie etwa unterstützte Kommunikation funktioniert oder welche Angebote die verschiedenen Akteure, wie die Malteser, die Werkstätten für Behinderte im Kreis Mettmann, das Integrative Familienzentrum Jahnstraße und weitere Kitas, zeigten sich Kinder und Erwachsene mit und ohne Handicap gemeinsam auf der Bühne, sangen, tanzten und musizierten.

Die integrative Tanzgruppe
führte eine Choreografie auf

Die integrative Tanzgruppe der Tanzschule Dancegate etwa führte eine gemeinsame Choreografie auf, während der Gebärdenchor der Schule an der Vireburg mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ein gemeinsames Stück aufführte, in dem die einen sangen, die anderen tanzten und sie alle verschiedene Begriffe im Text als Gebärden präsentierten. Wie sich hier deutlich zeigte, sind die Möglichkeiten der inklusiven Zusammenarbeit enorm.

Nach mehrmaliger Verschiebung des Inklusionstages zeigten sich Selle-Waldow und Decker zufrieden mit Resonanz und Umsetzung: „Wir sind sehr glücklich, dass wir nun endlich den Startschuss geschafft haben.“

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